Duisburg-Nord. .
Ralf Meurer, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GFW), betreibt das Geschäft schon seit über 20 Jahren. Für die heutige Situation, sagt er, sei kennzeichnend, dass die Stadt aufgrund ihrer Finanznot gar nicht mehr in der Lage sei, Flächen anzukaufen.
„Als wir 1990 starteten, haben wir einen ganzen Katalog städtischer Gewerbeflächen veräußert“, erinnert er sich. Die seien mittlerweile fast alle vergeben. Folglich vermittele man heute überwiegend Privatflächen.
„Ein Privater“, so der Wirtschaftsförderer, „gibt seine Flächen nur weiter, wenn er mehr bekommt, als er aufwenden muss.“ Die Aufbereitungskosten aber seien in den letzten Jahren immens gestiegen, etwa durch höhere Entsorgungskosten für Altlasten. Die Bodenpreise dagegen seien nicht mitgestiegen.
„Es geht nur noch mit öffentlichen Förderprogrammen“, sagt Meurer zu der Notwendigkeit, die Kosten der Altlasten-Sanierung zu übernehmen. Auch von diesen Programmen habe es zuletzt immer weniger gegeben. Die Problemlagen seien mehr oder weniger in allen Städten im Ruhrgebiet ähnlich.
Ralf Meurer setzt auf Weichenstellungen durch „Duisburg 2027“. Dadurch müsse verhindert werden, dass Industriebetriebe abwandern. Flächen aber müssten in dem Zeitrahmen zur Verfügung gestellt werden, den die Firmen für die eigene Produktionsumstellung benötigten.
Meurer sieht keinen Nord-Süd-Gegensatz in Duisburg. „Ansiedlungswünsche sind meist von der Nähe zu Kunden oder Zulieferern abhängig“, sagt er. Im übrigen habe jedes Unternehmen ganz spezielle Anforderungen an ein Gelände. Je größer die Flächenauswahl, desto höher sei die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Fläche dafür finden lasse.
Gegenwärtig liefen Gespräche mit großen Grundeigentümern. Der größte von ihnen sei Aurelis, das viele ehemalige Bahnflächen übernommen hat. Zu den erfolgversprechenden Großprojekten gehöre auch der Bereich Im Holtkamp in Hamborn.