Duisburg-Meiderich. . Gut gemeint, ist nicht immer gut gemacht: Auf der Messe gibt es viel zu wenig deutschsprachige oder bilinguale Druckwerke

Man muss wissen, wo man herkommt, um zu wissen, wohin man geht. Eine Weisheit, die für alle Menschen gilt, damit auch für Deutsche und Türken.

Die Beschäftigung mit der eigenen Sprache, Kultur und Geschichte stiftet Identität, gibt Halt und Orientierung. Insofern macht die Bücher- und Kulturmesse in Meiderich Sinn. Ganz abgesehen davon, dass das Event die Kraftzentrale sieben Tage optimal auslastet und ein gutes Stück Wirtschaftsförderung für die klamme Stadt darstellt.

Richtig ist auch, dass Kinder und Jugendliche eine Fremdsprache besser lernen, wenn sie erst ihre Muttersprache beherrschen.

Doch gut gemeint, ist nicht immer gut gemacht: Auf der Messe gibt es viel zu wenig deutschsprachige oder bilinguale Druckwerke, Bücher, die auch die deutsche Kultur und Geschichte thematisieren. Es geht darum dass die türkischstämmige Jungen und Mädchen aus guten Gründen zweisprachig aufwachsen sollen: Konkrete Lebenshilfe. Denn sie müssen sich bei uns zurechtfinden, oft ein ganzes Leben lang. Dabei tut man den Migrantenkindern keinen Gefallen, wenn sich Eltern und Verleger zu sehr auf türkische Geschichte, Literatur und Sprache fixieren. (Martin Krampitz)