Duisburg. .

Nicht nur in Hamborn, auch in Walsum regt sich Unmut gegen die geplanten Kirchenschließungen im Duisburger Norden (Pfarrei St. Norbert).

Die CDU-Frau Helga Strajahr hat Bischof Franz-Josef Overbeck angeschrieben mit der Bitte, die Schließung der Kirche St. Konrad zu verhindern.

Dass sich die Walsumer Politikerin in die Diskussion einklinkt, hat einen einfachen Grund: Vor der Kommunalen Neuordnung 1975 gehörte St. Konrad/Aldenrade politisch zu Hamborn, jetzt aber zum Bezirk Walsum. Da die Kirche für die Hamborner weit vom Schuss sei, sei sie in der bisherigen Diskussion und bei den Protesten überhaupt nicht berücksichtigt worden.

Strajahr sieht künftig lange und erschwerte Wege auf die Bürger zukommen, wenn sie Gottesdienste besuchen möchten – sofern St. Konrad geschlossen wird. Deshalb hält sie den Erhalt dieser Kirche als Gebetsstätte für wichtig. „Es wäre sehr enttäuschend“, so Strajahr in ihrem Brief an Bischof Overbeck, „wenn zukünftig für katholische Christen im Dekanat Hamborn eine Moschee schneller erreichbar sein wird als eine katholische Kirche“.

In Hamborn geht indes der Straßenprotest weiter: Am heutigen Donnerstag wollen Schüler der Gemeinschaftsgrundschule am Park nach dem Schulgottesdienst eine Menschenkette zwischen der Kirche und dem Schulhaus an der Warbruckstraße bilden. Dazu ruft die Schulpflegschaft auf. „Die Eltern wollen damit zeigen, dass es zwischen Kirche, Schule und Kindergarten eine lebendige Verbindung gibt, die eine der sozialen Lebensadern des Stadtteils Röttgersbach darstellt“, heißt es in der Ankündigung der Aktion.

Zur Teilnahme eingeladen sind ausdrücklich Kinder aller Glaubensrichtungen, „da die Zusammenarbeit zwischen Schule und Kirche ein wichtiger Bestandteil der ökumenischen Religionserziehung der Kinder und des interreligiösen Dialoges im Stadtteil Röttgersbach ist“, sagt Angelika Hoffmann, Sprecherin der „Initiative gegen Kirchenkahlschlag“.

Begleiten werden die Kinder durch die Aktivisten der Initiative.

Ziel der Aktionen, die bis Ende des Jahres fortgesetzt werden, ist es, den Druck aufs Bistum hoch zu halten. Am 3. Januar hat sich Overbeck zu einem Besuch angekündigt.