Duisburg-Neumühl. .

Obgleich es noch recht früh am Morgen ist, herrscht bereits geschäftiges Treiben in der Krippe. Maria wuselt von einer Ecke des Stalls in die andere und Josef ordert noch schnell eine Mistgabel von der Requisite. Die einzigen, die unbeeindruckt bleiben, sind die beiden Esel, die gemütlich vor sich hin futtern.

Wer sich dieses Spektakel einmal live ansehen möchte, braucht nicht etwa erst die weite Reise durch Zeit und Raum ins Jahr 0 nach Betlehem auf sich zu nehmen. Nein, eine lebendige Krippe gibt es auch in Neumühl an der Herz-Jesu-Kirche. Von Freitag, 9. Dezember, bis Sonntag, 11. Dezember, ist die Krippe ab 10 Uhr besetzt. Außerdem ist angrenzend ein kleiner Weihnachtsmarkt aufgebaut und es gibt ein vielseitiges Rahmenprogramm.

Viele echte Tiere

„Wir veranstalten die lebendige Krippe nun schon zum dritten Mal“, berichtet Pater Tobias. Die Veranstaltung ist ein gemeinsames Produkt der Herz-Jesu-Gemeinde und des Projekts LebensWert, das sich für benachteiligte Kinder im Duisburger Norden einsetzt.

Die beiden Schausteller, die als erstes in die Rolle von Maria und Josef geschlüpft sind, gehören ebenfalls zum Projekt LebensWert. Maria ist normalerweise Sekretärin und heißt mit bürgerlichem Namen Songil Albayrak; Josef, Thomas Overkamp, ist ehrenamtlicher Helfer. Beiden gefällt es, dass sie den Besuchern eine Freude machen und ihnen zwei lebende Esel, eine Ziege und einige Schafe zeigen können.

Anders als ihre biblischen Vorbilder müssen sie allerdings nicht den ganzen Tag in der Krippe ausharren. „Wir arbeiten hier im Schichtdienst, alle zwei Stunden wird gewechselt“, erklärt Josef mit einem Lächeln. Die tierischen Krippenbewohner stammen größtenteils vom Awo Lernbauernhof „Ingenhammshof“, dürfen aber für die Dauer der lebendigen Krippe in einem mobilen Stall an der Herz-Jesu-Kirche übernachten.

Besonders begeistert von der Krippe zum Anfassen sind die Kinder. Am Freitagmorgen bestaunten bereits eine Gruppe des Herz-Jesu-Kindergartens und eine 2. Klasse der St.-Barbara-Schule die Szenerie. Während die kleinen Gäste fleißig muhten und blökten, um die Aufmerksamkeit der Tiere zu erlangen, verteilte eine freundliche Getränkeverkäuferin gratis Kakao, um die kalten Finger zu wärmen.