Duisburg-Beeck. . Der Beecker Oberhof wurde am Wochenende endlich eröffnet. Zahlreiche Gäste verfolgten die Feier - und wollten die Räume gleich für Partys anmieten.
Der Geruch von frischer Farbe hängt noch in der Luft. Der Eingangsbereich ist recht schlicht gehalten. Die Wände sind weiß, der hübsche Fliesenboden scheint dagegen original zu sein. An einer Wand findet sich noch ein altertümlicher Kachelofen. Geht man in den nächsten Raum, wandelt sich das Bild komplett. Auch hier sind die Wände weiß, dennoch wirkt alles hoch modern und durchgestylt. Das Farbkonzept aus lila grau und beige ist schlicht und dennoch lebendig. Der Oberhof in Beeck , einstmals Wohnhaus von Fritz Thyssen, erstrahlt sprichwörtlich in neuen Farben.
Die Umbauarbeiten an dem geschichtsträchtigen Gebäude sind nun endlich abgeschlossen und das neue Bürger- und Kulturzentrum kann eröffnet werden. Der Oberhof Beeck, der das erste Mal im neunten Jahrhundert Erwähnung findet, gilt als eines der ältesten Gebäude der Region. Viele sehen ihn als historische Keimzelle des Stadtteils Beeck. Von 1899 bis 1933 war das Haus im Besitz der Familie Thyssen, wurde dann aber von der Stadt Duisburg übernommen und beherbergte eine Zeit lang die Sozialagentur. Heute ist die Stadt immer noch Eigentümerin, vermietet das Gebäude jedoch für einen symbolischen Euro an den Verein „Netzwerk Oberhof“.
2005 kam die Idee auf, das Gebäude als Treffpunkt zu nutzen. Inzwischen sind sechs paar Jahre vergangen „und die haben viel Kraft gekostet“, weiß Wilma Hohmann, 1. Vorsitzende des Vereins „Netzwerk Oberhof“, der für die Neugestaltung zuständig ist: „Gerade in den letzten Wochen stand mein Telefon einfach nicht mehr still“, sagt sie. In ihrer Eröffnungsrede macht sie jedoch klar, wie stolz und glücklich sie ist, dass der Treffpunkt endlich eröffnet werden kann. „Heute wollen wir nur noch feiern“, erklärt sie mit einem breiten Lächeln.
So ganz klappt dieses Vorhaben nicht, denn kaum von der Bühne runter, leitet sie schon die ersten Führungen für interessierte Besucher. Die besichtigen und bestaunen die Gastronomie (Cateringservice Falk) und das neue Gemeindebüro der Evangelischen Kirchengemeinde Ruhrort-Beeck im Erdgeschoss und die Konferenz und Lagerräume in der ersten Etage.
Die zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten des Kulturzentrums sind vielfältig. Einige Räume, wie das Gemeindebüro, sind bereits fest vermietet, andere stehen zur Nutzung bereit. So interessiert sich etwa das Standesamt für den Oberhof und will dort demnächst Trauungen anbieten. Der kleine und der große Konferenzraum sollen außerdem für Tagungen, Geburtstagsfeiern und ähnliche Veranstaltungen vermietet werden. Die ersten Interessenten gibt es bereits. „Das besprechen wir alles gerne nächste Woche in Ruhe“, antwortet Hohmann auf die spontanen Anfragen. Heute sollen noch keine Termine gemacht werden, dafür hat die motivierte Ehrenamtlerin an diesem Festtag keinen Kopf.
Begleitet wird die Eröffnungsveranstaltung durch einen kleinen Adventsmarkt auf dem Gelände vor dem Oberhof. Dort haben die Kooperationspartner des Runden Tisches Beeck verschiedene Stände mit Leckereien, Trödel und Infomaterial aufgebaut. Auch ein Rahmenprogramm auf der Bühne ist vorbereitet. Dort singen und tanzen Kinder von den umliegenden Grundschulen und Vereinen. Zum Abschluss steht dann noch ein Highlight auf dem Programm: Um 17 Uhr gibt es eine Versteigerung. Schüler der Theodor-König-Gesamtschule haben Kunstwerke zur Verfügung gestellt. Diese wurden zunächst in der Kirche ausgestellt und dann angeboten. Der Erlös geht als Spende an die Gesamtschule.