Duisburg-Marxloh. .

Vor allem der Duisburger Norden kann mehr Grün und eine bessere Luft gebrauchen. Einen kleinen Beitrag dazu leisteten am Freitag Schüler der Grundschule Sandstraße in Marxloh. Im Grünzug „Wolfsbahn“ pflanzten sie unter der Regie der „Naturwerkstatt“ zehn Obstbäume und acht Obststräucher.

Immer wenn Martin Scholz, Geschäftsführer des Vereins, mit Kindern und Jugendlichen in der Natur arbeitet, sind die meist Feuer und Flamme. So auch beim Pflanzen der Obstgehölze. Scholz versteht es, obwohl er nicht zimperlich ist, Begeisterung für die Sache zu wecken. Schließlich ist Körperkraft gefragt, um die Jungbäume zu schleppen oder die eingepflanzten Wurzelballen „anzutreten“. „Man nennt das Bodenschluss“, erklärt er. Unter der Erde dürften keine Hohlräume entstehen, weil die Wurzeln sonst kein Wasser ansaugen, sondern vertrocknen würden. Stampfen ist also angesagt. Und das lassen sich vor allem die Jungs nicht nehmen. „Der Zeitpunkt für die Pflanzung ist optimal“, sagt Scholz. Die Bäume könnten zur Zeit ihre gesamte Energie aufs Anwachsen verwenden.

Auf dem ehemaligen Damm der Zechenbahn ist es empfindlich kalt, als die „4b“ mit Lehrerin Cordula Seibel in Aktion tritt. Seibel hat das Thema schon im Unterricht behandelt. Im Domizil der „Naturwerkstatt“ an der Sechs-Seen-Platte hat die Klasse im September Obstsaft gepresst.

Genau das sollen die Marxloher Grundschüler künftig jedes Jahr vor Ort selbst tun können: mit der Natur leben. So hat Martin Scholz acht Apfelbäume mit Erntezeiten von September bis Dezember ausgesucht. An Sträuchern wurden acht Johannisbeeren ausgewählt. „Die können die Kinder im Gegensatz zu den Äpfeln schon im nächsten Jahr ernten“, sagt er. Zur Baumpflege, in die die Schüler auch eingebunden werden sollen, gehören aber auch Wässern und Beschneiden.

Da ist es ärgerlich, dass ursprünglich 50 Obstbäume gepflanzt werden sollten, der Etat dann aber herabgesetzt wurde. Statt für 10 000 € konnten nur für 3 000 € Pflanzen angeschafft werden. Und aus den drei großen Schaukästen, mit denen die „Dersim Gemeinde“, der Projektpartner, das Thema begleiten sollte, wurde auch nichts, weil es dafür bislang keine Baugenehmigung in der Grünanlage gab.