Duisburg-Hamborn. .

Jetzt ist also genau das eingetreten, was die Freunde des Botanischen Gartens schon vom ersten Tag an prophezeit haben: Die Stadt lässt das Tropenhaus langsam aber sicher vor die Hunde gehen.

Wenn nicht jetzt, eine Minute vor Zwölf, doch noch jemand Einsicht hat und dafür sorgt, dass die Pflanzen richtig gegossen und die Temperaturen auf dem erforderlichen Niveau gehalten werden, ist es zu spät. Sollte der Winter auch nur annähernd so hart werden wie zuletzt, dann dürfte sich das Thema Tropenhaus bis zum kommenden Frühjahr erledigt haben. Denn Teile der Dachluken stehen dem Vernehmen nach ständig offen. Die Stadt heizt also buchstäblich zum Fenster hinaus.

Inzwischen ist es so „schattig“ in dem Glasgebäude geworden, dass die Aquarianer schon den Amazonasteich abfischen mussten, um die Tiere vor dem Erfrierungstod zu bewahren. Die Buntbarsche und Rochen sind in Notunterkünfte einquartiert worden.

Der Versuch der Stadt, die Pflanzen vertrocknen zu lassen, ist gescheitert. Zu groß war der öffentliche Druck, so dass am Ende eine Notbewässerung erfolgte. Nun also der nächste Anlauf, um den Tropenpflanzen den Garaus zu machen: Das Haus soll anscheinend buchstäblich auf kaltem Wege platt gemacht werden.

Und das ausgerechnet in der Stadt, in der große Plakate mit der Aufschrift „Duisburg. Schön grün.“ für mehr Natur werben, zur Reduzierung des Feinstaubs und damit zur Steigerung der Lebensqualität.