Duisburg-Vierlinden. .

Randale auf dem Franz-Lenze-Platz in Vierlinden und auf dem Kometenplatz in Aldenrade?! Seit die Themen „Ruhestörungen“ und „Pöbeleien“ auf den zentralen Plätzen im Sommer an der Rollenden Redaktion angesprochen worden waren, hat sich viel getan.

Nächtliche Autorennen und quietschende Reifen gehören weitestgehend der Vergangenheit an, dank massiver Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt. Gleichwohl fühlen sich insbesondere ältere Bürger immer noch unwohl, wenn sie abends unterwegs sind.

Auf dem Kometenplatz hat sich die Situation bereits deutlich gebessert, da Poller angebracht wurden. Diese versperren Autos den Zugang. In Vierlinden wäre das keine Lösung, weil Autos dort um den Platz herum rasen. Eine Möglichkeit bestünde darin, Buckel auf der Fahrbahn rund um den Franz-Lenze-Platz anzubringen. Bezirksbürgermeister Heinz Plückelmann hält das jedoch für keine gute Lösung: „Jeder Buckel bedeutet Stress für die Autofahrer. Man muss viel mehr an die Vernunft appellieren.“ Allerdings hält er Radarkontrollen für sinnvoll.

Rolf Lascheit, Leiter der Polizeiinspektion Nord, hält einen Radareinsatz für möglich, jedoch nicht für eine dauerhafte Lösung des Problems: „Sowas spricht sich schnell herum. Dann wird wieder gerast, sobald der Wagen weg ist.“

Neben Rasern sind viele Anwohner auch von pöbelnden Jugendlichen genervt. Passanten diskutierten dieses Thema in kleineren Gesprächsrunden vor dem Zeitungs-Mobil. Regina Kaczmarek etwa fürchtet den Platz besonders, wenn es dunkel wird. „Tagsüber ist Ruhe, aber abends geht es hier richtig los.“

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Für Ralf Pietras geht es nicht nur um kleine Pöbeleien: „Rentner wurden hier abends schon belästigt. Exhibitionisten haben sich vor ihnen entblößt und sie nach Hause verfolgt.“ Außerdem hat Pietras seinen Angaben zufolge krumme Geschäfte beobachten können: „Hier werden abends Drogen vertickt.“

Für SPD-Ratsherr Georg Berner liegt die Lösung im Dialog: „Die Jugendlichen dürfen nicht im Stich gelassen werden. Wir müssen mit ihnen ins Gespräch kommen.“ Außerdem sieht er das Jugendamt in der Pflicht: „Wir müssen mit der Behörde ein Konzept erarbeiten, das Alternativen anbietet.“

Plückelmann findet, dass man den Jugendlichen im Grunde jetzt schon entgegenkommt: „Hier gibt es jede Menge Sportvereine und Kulturangebote, die aber nicht wahrgenommen werden.“ Den Vorschlag der Diskutanten, die Jugendzentren im Ortsteil länger offen zu lassen, hält er für wenig hilfreich. Das würde das Problem von lärmenden Jugendlichen nur weiter in die Nacht verlagern. Er appelliert an die Familien: „Die Eltern müssen sich um ihre Kinder kümmern.“ Das funktioniere nach dem Prinzip „Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst . . .“

Reni Seemann sieht das ebenso: „Der Grundstein für gutes Benehmen wird in der Familie gelegt“, sagte sie und erntete spontanen Beifall.