Eine Gruppe aus der Partnerstadt Denizli wohnte in der Meidericher Jugendherberge und sah sich in der ganzen Stadt um
Zugegeben, eine Gruppe türkischer Jugendlicher fällt in Duisburg nicht besonders auf. Fröhlich schlendern sie durch den Landschaftspark, schauen sich per Schiff den Hafen an oder kochen gemeinsam im Jugendzentrum Süd. Unter dem Motto „Die weiße Stahlbrücke wächst” verbringen junge Türken aus Denizli und eine Gruppe Duisburger aus dem Süden eine Woche miteinander. Seit 2006 gibt es den Austausch, der kulturelle Barrieren abbauen sollen. Der Name des Programms ist eine selbsterdachte Kombination und verweist auf die weißen Treppen in Pamukkale als Wahrzeichen der Stadt Denizli. Für seinen Stahl ist Duisburg über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. „Außerdem steht die Farbe weiß für Frieden und ein freundliches Miteinander”, erläutert Organisator Cevdet Maras den symbolischen Titel. Der Sozialpädagoge und Leiter des Jugendzentrums im Duisburg Süden lebt seit den 80er Jahren in Duisburg. „Ich habe gute Erfahrungen gemacht. Wenn man auf die Leute zu geht, wird man mit offenen Fahnen empfangen.” Um für Verständnis für die Multi-Kulti-Gesellschaft in Duisburg, aber auch für die Gäste aus dem Ausland zu werben, gibt's Workshops und Ausflüge, etwa in eine Kirche oder zur Moschee an der Warbruckstraße. Die Kommunikation mit den deutschen Gastgebern läuft auf Englisch, Deutsch – und mit Händen und Füßen. Die Teilnehmer lernen in ihrer Heimat die deutsche Sprache und können hier die gelernten Vokabeln praktisch anwenden. „Ich finde Marxloh interessant. Die Moschee sieht genau aus wie bei uns zu Hause”, vergleicht Berak (13). Er findet es gut, dass Landsleute hier die Möglichkeit bekommen, zu beten. Zeynep (15) staunt über die Architektur der Großstadt an Rhein und Ruhr. „Es ist schön, dass es hier nicht so viele Hochhäuser gibt.” Auch den Landschaftspark mit seiner imposanten Industriekulisse findet sie spannend. „Wir haben ein ähnliches Gelände, aber das hier ist viel größer.” Untergebracht ist die Gruppe in der benachbarten Jugendherberge. „Da kommen wir aber meist nur zum Schlafen hin”, erzählen die beiden. Die Austauschwoche ist straff organisiert, damit sie möglichst viele Eindrücke sammeln. Im Herbst fliegen übrigens die Duisburger nach Denizli, um sich das bekannte weiße Viertel anzuschauen. „Das bringt unseren Jugendlichen viel. Sie lernen eine Menge voneinander”, weiß Cevdet Maras. Was das Essen angeht, gab's in der Woche übrigens keine großen Überraschungen: Nach der Hafenrundfahrt wurde, ganz klassisch, Döner serviert.