Duisburg-Hamborn. . Mit Cowboyhüten, –stiefeln und Blue Jeans brachten die fünf Ruhrpottbarden von Freeway Cash das Flair der amerikanischen Südstaaten in den Knast

Auch Gefängnisinsassen wollen am kulturellen Leben teilnehmen. Dabei hilft der „Kunst- und Literaturverein für Gefangene e.V.“ (KLVG) aus Dortmund. Am Mittwochabend ließ er die Justizvollzugsanstalt (JVA) Hamborn durch die Countryband „Freeway Cash“ so richtig rocken.

Einmal im Quartal finden Kulturveranstaltungen in der JVA Hamborn mit Hilfe des Vereins statt. „Unsere Gefangenen sind dankbar für jede Veranstaltung“, sagte Berthold Hupe, Inspektor für Sicherheit und Ordnung. Denn Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung seien begrenzt. Die Kooperation mit dem KLVG laufe aber seit Jahren sehr gut.

Mit Cowboyhüten, –stiefeln und Blue Jeans brachten die fünf Ruhrpottbarden von Freeway Cash das Flair der amerikanischen Südstaaten in den Knast und wurden von rund vierzig Gefangenen euphorisch empfangen. Mundharmonika, Banjo, Mandoline, Akkordeon und Cajon durften nicht fehlen.

„Astrein, Jungs!“, kam bereits das erste Lob aus dem Publikum, nachdem ein paar Takte gespielt waren. Kaum ein Kopf, der nicht im Takt nickte oder ein Bein das rhythmisch mitwippte. Die Zuschauer hatten sichtliche Freude an dem Konzert und bejubelten jeden Song, ob Johnny Cash, Hank Williams, 50er Jahre Rock’n’Roll oder deutschsprachigen Country. Besonders gut kamen jedoch die schnelleren Stücke an; der Kracher des Abends war das selbstkomponierte Lied „Croc Farm“, das bei den Insassen für spontane „Yeehaw“-Ausrufe sorgte, wie man sie sonst nur in den USA hört.

Erst nach mehreren Zugaben, beendete die Band ihr allererstes Konzert hinter Gittern. „Ihr seid super!“, bedankten sich Sänger Freeway Fisch. „Ich hoffe, wir sehen uns nächstes Jahr wieder hier!“, rief er und erntete die einzigen Buh-Rufe des Abends. Der Protest eines Insassen: „Wir sehen uns gerne wieder; aber draußen, nicht hier.“