Duisburg-Hamborn. . Thomas Schlenz, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von TKS, hatte beruhigende Antworten in die Mitgliederversammlung seines SPD-Ortsvereins in der Gaststätte Missmahl mitgebracht.

Besonders die Sorge um die Arbeitsplätze bei Thyssen-Krupp brannte den Genossen der SPD Meiderich auf den Nägeln: „Muss man befürchten, dass TKS Arbeitsplätze ins Ausland verlagert?“, „Fährt TKS in einigen Bereichen Kurzarbeit, um die Brammenproduktion im Werk in Brasilien zu stabilisieren?“, „Was ist von dem neuen TKS- Chef Heinrich Hiesinger zu erwarten?“

Doch Thomas Schlenz, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von TKS, hatte beruhigende Antworten in die Mitgliederversammlung seines Ortsvereins in der Gaststätte Missmahl mitgebracht. Die Zusammenarbeit mit dem neuen TKS-Chef Hiesinger, der die Nachfolge von Eckard Schulz als Vorstandsvorsitzender antrat, sei bisher gut, „besser als bisher. Sie muss auch besser werden.“ Hiesinger, der im Siemens-Vorstand- für die Industriegeschäfte zuständig war, zeige Verständnis für die Montanmitbestimmung, sagte IG-Metaller Schlenz. „Das ist für Hiesinger ein ganz wichtiges Thema.“ Die Verhandlungsergebnisse mit dem neuen Vorstand seien für IG Metall und Betriebsräte insgesamt befriedigend „Man kann Heinrich Hiesinger gut auf Augenhöhe begegnen“, so Gesamtbetriebsratschef Schlenz.

Auch die Neuordnung des Konzerns unter Hiesinger müsse niemand wirklich Sorge machen. Eine Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland habe es bei TKS bisher nicht gegeben Sie wird es auch in Zukunft nicht geben“, versicherte Schlenz. Bei der strategischen Neuausrichtung des Konzerns müssten mehrere Tochtergesellschaften an „faire Eigentümer“ verkauft werden, um Liquidität für Zukunftsinvestitionen auch am Standort Duisburg und damit für die Sicherung der Arbeitsplätze zu beschaffen.

„Welche Unternehmensteile wird TKS veräußern?“, wollten die Genossen wissen. „Insgesamt sind Firmen mit rund 35 Tausend Mitarbeitern und rund zehn Milliarden Euro Umsatz betroffen“, so Schlenz. „Dazu gehört u.a die TK Xervon GmbH mit 9000 Mitarbeitern, die Nordsee-Werke, der Autozulieferer TK Umformtechnik und vier Firmen aus dem Stainless-Bereich.“ Gesamtbetriebsrat und IG Metall hätten aber dafür gesorgt, das bei den verkauften Firmen auch unter den neuen Eigentümern die gleichen hohen Standards der Montanmitbestimmung gelten wie bisher, so Schlenz. Darüber wachten dort Integrationsbeiräte der Gewerkschaft.

Die Verkäufe würden sich günstig für den Standort Duisburg auswirken, versprach Schlenz, denn sie führten hier vor Ort zu neuen Investitionen. „Das Geld fließt in die Hochofenzustellung, die Ertüchtigung aller Anlagen und die Erweiterung der Kokerei. Allein diese Investition kostet mehr als 400 Millionen Euro“. Schlenz sicherte auf Fragen der Zuhörer zu, dass TKS auch in Zukunft alle Investitionen „auf dem neuesten Stand der Umwelttechnik“ tätigen werde.

Schlenz Fazit: „Insgesamt haben wir bei der Thyssen Krupp AG eine stabile Situation. Die gilt es auch zu halten! Wenn wir unsere Probleme im Ausland gelöst haben, geht es mit TKS weiter aufwärts. Wir können unseren Mitarbeitern Sicherheit signalisieren!“

Kritik übte Schlenz, seit elf Jahren Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates, an der Industriefeindlichkeit in Deutschland: „Die Ist hierzulande nicht zu toppen!“