Duisburg-Walsum. . „Zukunft gestalten - Schlussfolgerungen aus der Atomkatastrophe in Fukushima“. Das war am Freitag Thema im Kopernikus-Gymnasium in Walsum.

„Zukunft gestalten - Schlussfolgerungen aus der Atomkatastrophe in Fukushima“. Das war am Freitag Thema im Kopernikus-Gymnasium in Walsum. Schülerinnen und Schüler aller Jahrgänge beschäftigten sich einen ganzen Tag lang mit der Atomkraft und ihren Folgen. Ziel war, erneut auf den Vorfall aufmerksam zu machen und sich damit auseinanderzusetzen.

Ideen und Informationen wurden in allen Klassen gesammelt und auf Plakaten festgehalten: „Fakten und Folgen von Tschernobyl und Fukushima“ und „Welche Alternativen zu Atomkraft gibt es?“ Beim Sponsorenlauf der fünften und sechsten Klasse kamen 4.830 Euro zusammen.

Am Nachmittag debattierte die Expertenrunde angeregt vor einhundertdreißig Schülern. Besonders über die Folgen von Fukushima für die deutsche Atompolitik machte man sich gemeinsam Gedanken.

Dr. Günther Bittel, Arzt und Atomkraftgegner wunderte sich über das Argument, Atomstrom sei günstig. „Atomstrom ist der teuerste überhaupt. Folgekosten und Subventionen mit eingerechnet, zahlt man pro Kilowattstunde rund zwei Euro. Außerdem sollte man überlegen, wieviel Strom man einsparen kann“. Letzteres wurde vor allem von Martin Halbrügge, Energieberater bei „ecoteam“ unterstützt. „Bevor man über mangelnde Grundleistung von Windkraft redet, sollte man überlegen, ob man nicht den Verbrauch reduzieren kann“. Insbesondere Dr. Wolfgang Konrad von der Steag wies auf eventuelle Gefährdung der Versorgungssicherheit hin, sollte man plötzlich aus der Atomkraft ausscheiden.

Die Schüler wirkten interessiert. Fragen aus dem Publikum wurden fleißig gestellt. Schnell wurde klar, den jungen Leuten ist der Ernst der Thematik durchaus bewusst. Ein Walsumer stellt provokante Fragen: „Warum wird so viel Geld in den Erhalt der Atomkraft gesteckt?

Und warum lässt man gleichzeitig den deutschen Steinkohlenbergbau ausbluten obwohl er mit weniger Subventionen auskäme?“

Atomkraftkritische Fragen und Beiträge wurden vom jungen Publikum mit besonders energischem Applaus bedacht. Oberstufensprecher Dennis Turb appellierte abschließend an seine Mitschüler: „Wir sind diejenigen die die Zukunft gestalten“.