Duisburg-Walsum..

Anlässlich des 70. Jahrestages des Überfalls Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion plant die „Walsumer Initiative Erinnern gegen Rechts“ am 22. Juni an der Schulze-Boysen-Straße (einer Stichstraße des Eickelkamps) eine Gedenkfeier.

Um 14 Uhr wollen sich Franz Tews (Sprecher der Walsumer Initiative), Mitglieder der Initiative Kumpel für AUF, aber auch Schüler der Realschule Fahrn, die sich intensiv mit der Nazi-Geschichte befassen, mit Bürgern dort versammeln und kurze Ansprachen halten. Die Schüler werden aus dem Abschiedsbrief von Harro Schulze-Boysen vorlesen. Das Schriftstück liegt in Kopie vor und wurde am 22. Dezember 1942, Schulze-Boysens Hinrichtungstag, verfasst.

1922 zogen seine Eltern nach Duisburg, wo Harro das Steinbart-Gymnasium besuchte. Als Luftwaffen-Oberleutnant gründete er sich die Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“. Wegen Verrats - die Rote Kapelle versuchte die Sowjetunion vor dem Überfall zu warnen - wurde er zum Tode im Gefängnis Plötzensee verurteilt.

Ihm zu Ehren wurde im Jahre 2004 die Straße einer neuen Siedlung benannt.

Harros Bruder Hartmut Schulze-Boysen (90) hatte an der Straßeneinweihung vor sieben Jahren teilgenommen, an der Feststunde kommende Woche kann er aus gesundheitlichen Gründen voraussichtlich nicht teilhaben.