Duisburg-Nord..
„Offene Türen gleich bessere Bildungschancen“, bringt es Andrea Frücht auf den Punkt. Die am Evangelischen Klinikum Niederrhein ausgebildete Krankenschwester ist seit 14 Jahren Lehrerin am Sophie-Scholl-Berufskolleg. Aus Erfahrung weiß sie, wie wichtig gerade heute in unserer „virtuellen Zeit“ offene Türen für Jugendliche sind.
Von den rund 350 Schülern, die an der Schülerbörse im Evangelischen Krankenhaus teilnahmen, kamen aus dem Berufskolleg immerhin 50, die sich für die 16 Berufe rund ums Krankenhaus interessierten. Hier ging es natürlich nicht nur um die Klassiker Ärztin/Arzt oder Pflegeberuf. Auch Schnupperkurse in Medizinisch-Technische Berufe, Informatik, Handwerk, Kaufmann/Kauffrau oder Koch wurden angeboten. So konnte die Radiologische Abteilung besichtigt und ein Vortrag über das breite Spektrum Radiologie gehört werden. Im Gespräch mit Pharmazeutisch-Technischen Assistenten konnten die Schüler Fragen über die verschiedenen Aufgabenfelder sowie Ausbildung stellen. In der Physiotherapie wurden neben der Theorie auch gleich praktische Maßnahmen angeboten: die Schüler durften sich z. B. auf einem Parcours im Rollstuhlfahren üben.
Der Arztberuf stand aber doch recht oben auf der Interessenliste. Medizinstudenten gaben Auskunft über ihr praktisches Jahr an der Klinik, EEG und Ultraschall wurden demonstriert und Augenuntersuchungen erläutert. Dann ging es hoch zur Intensivstation. „Dürfen wir hier rein?“ fragt der 16-jährige Lutz erstaunt. Er durfte und seine Mitschüler auch.
Dr. Alexander Schönfeld, Oberarzt der Anästhesie, führte die Gruppen über die Überwachungsstation und erklärte Monitore und Intensivpflege. Dann ging es hinunter in den Schockraum. Dort werden schwer Verletzte nach ihrer Ankunft im Krankenhaus erstversorgt, bevor es in den OP oder auf die Intensivstation geht.
Viel Staunen erzeugte auch der Notarztwagen, mit dem rund 4000 Einsätze pro Jahr gefahren werden. Notarzt und Sanitäter sind hier mit einer umfangreichen „mobilen Intensivstation auf vier Rädern“ unterwegs.
Stephanie Otto von der Abteilung Unternehmensentwicklung im Evangelischen Klinikum Niederrhein freute sich als Hauptorganisatorin sehr über die rundum positive Resonanz der Schülerbörse und Henrik Dismer vom Rotary Club Alte Abtei Duisburg könnte sich eine zweite Veranstaltung dieser Art durchaus vorstellen: „Wir verstehen uns als Service-Club und wollen Jugendlichen eine Hilfestellung zur Berufswahl geben. Schließlich beeinflusst der Beruf unser ganzes Leben“, sagt er.