Duisburg-Neumühl. . Man brauche ein ausgeklügelteres Konzept, um Kinder in die richtige Bahn zu lenken. Und ein ebensolches meint Nühlen in „STEP“ gefunden zu haben.

Die richtige Erziehung eines Kindes ist schwierig. Oft bringen bockige Kleinkinder, die ihre Grenzen testen wollen, Eltern aus dem Gleichgewicht. „Viele Eltern sind verzweifelt”, sagt Tanja Nühlen, Leiterin des Kindergartens Herz-Jesu an der Herzogstraße in Walsum: „Wenn Kinder mit ungefähr zweieinhalb in der Trotzphase sind, kann das sehr belastend sein.”

Jedoch helfe es nicht, sagt die Erzieherin, einfach seine Stimme zu erheben, oder Kinder zu etwas zu zwingen. Man brauche ein ausgeklügelteres Konzept, um Kinder in die richtige Bahn zu lenken. Und ein ebensolches meint Nühlen in „STEP“ gefunden zu haben. Vor einigen Jahren ist Nühlen auf das Konzept aufmerksam geworden und hat sich ein Buch gekauft und sich nach den Richtlinien von „STEP” ausbilden lassen. Seit mittlerweile fünf Jahren wird das Konzept nun auch im Kindergarten Herz-Jesu angewendet. Des Weiteren werden Eltern bei einer Erziehungspartnerschaft mit in die Richtlinien des Programms einbezogen und mit hilfreichen Tipps und Tricks versorgt. Auf Grund dieser kontinuierlichen und erfolgreichen Zusammenarbeit wurde der Kindergarten jetzt sogar mit einer „STEP“-Plakette ausgezeichnet – als erste Einrichtung in der Bundesrepublik.

Die Möglichkeit für Eltern an einem Kurs teilzunehmen bietet sich einmal im Jahr. Begeistert seien bisher alle gewesen, die an der einjährigen Schulung teilgenommen haben. So auch Stefanie Zelazo. Das „STEP“-Prinzip habe ihr völlig neue Möglichkeiten in der Erziehung gezeigt. „Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, nicht immer mit dem Kind zu meckern, sondern das Positive zu erkennen und zu fördern“, sagt die Mutter einer vierjährigen Tochter und ergänzt: „Wenn ich immer nur sage ‘hör auf damit’, bringt das nicht weniger, als wenn ich mehr auf das Kind eingehe und konkret frage ‘warum machst du das nicht anders?“

Eine weiterer interessanter Tipp sei gewesen, zu versuchen auf Augenhöhe mit dem Kind zu sprechen. „Wenn ich in die Hocke gehe und meiner Tochter, während ich ihr etwas erkläre, in die Augen sehe, erreiche ich sie besser“. Auch dem Kind, keine eigenen Lösungen zu bieten sondern Möglichkeiten, sei etwas das Zelazo seit dem Kurs viel öfter mache. Denn genau das gehört auch zu dem Programm und ist sogar ein zentraler Punkt. „Ziel ist es, die Kinder zur Selbstständigkeit zu erziehen und sie somit auch selbstbewusst und kompetent werden zu lassen“, erklärt Tanja Nühlen.