Duisburg-Ruhrort. .
In´nen Hof gehen - das sollen die Duisburger in den kommenden Wochen in Ruhrort.
Denn in den verschiedensten Hinterhöfen, Posthöfen, Innenhöfen oder Vorhöfen wird im Rahmen des HOFkultur Ruhrort Festivals ein vielfältiges und aufregendes Kulturprogramm geboten, das von Musik und Malerei bis zu Theater und Tanz reicht.
Am Wochenende machte das „Kaiser Antonio Dance Ensemble“ den Auftakt im glasüberdachten Lichthof des 1000-Fensterhauses.
„Mit diesem Event schließen wir an eine Tradition des letzten Jahres an“, erzählt Olaf Reifegerste vom Kreativquartier-Ruhrort. „Da hatten wir einen Event-Adventskalender mit 24 Törchen“- gefüllt mit kulturellen Erlebnissen. Während des Projekts habe ich viele Höfe und Plätze gesehen. So kam die Idee der HOFkultur.“
Mit insgesamt 16 Veranstaltungen in den unterschiedlichsten Höfen reizt das Programm, das von Haniel und vielen anderen Ruhrorter Unternehmen unterstützt wird.
Das „Kaiser Antonio Dance Ensemble“-Avi Kaiser und Sergio Antonio- unterstützt von Alessio Attanasio, machte im ganz speziellen Hof des 1000-Fenster-Hauses den Anfang der Programmreihe. „Das Stück ist einzig für diesen Raum konzipiert“, ist Reifegerste begeistert. „Es ist heute nicht nur eine Uraufführung, sondern auch die einzige von nur zwei Vorstellungen.“
Ein wahrhaft einzigartiges Erlebnis war die das Tanztheater des Trios also für die etwa 50 Gäste.
In dem edlen, hell strahlenden Innenhof des alten Gebäudes saßen die Gäste gespannt im Karree um die mit Marmor geflieste Bühne. Als des Tanztrio die Bühne betritt herrscht Stille. Stetig in Bewegung, mal schneller, mal langsamer - kurz sitzend, liegend oder stehend verweilend - erforschen die Tänzer den Raum. Darauf abgestimmt, laufen ihre Blicke die Hofstrukturen ab und erfassen die Besucher ganz genau. Ein 45-minütiges Kunstwerk aus Bewegung, Balletteinflüssen, Gebilden aus drei Körpern und der dazu genau abgestimmten Musikuntermalung begeistert das Publikum.
„Einfach umwerfend“, ist die Tanzliebhaberin Gisela Schellhorn begeistert. „Was die mit ihren Körpern machen, ist unglaublich. Sie haben eine absolute Harmonie zwischen sich und diesem Raum geschaffen.“
Besonders das Endkunstwerk, das nur wenige Sekunden existierte, wirkte imposant auf die Besucher: rote Wollfäden, die von den hohen Balkons herabhingen und an einen Tänzer gebunden waren, so dass der gesamte Raum einem Spinnennetz ähnelnd mit Fäden durchzogen war.
Ein optisch überzeugendes Einzelkunstwerk in einem großen Gesamtkunststück.