Duisburg-Hamborn. . Dass Umweltfrevler bestraft werden müssen, das steht außer Frage.

Dass Umweltfrevler bestraft werden müssen, das steht außer Frage. Das unterstreicht der Meidericher Winfried Lawrenz ohne mit der Wimper zu zucken. Zu dumm nur: Meistens werden diejenigen, die ihre Renovierungsabfälle in die Botanik oder an den Straßenrand kippen, nicht erwischt. So versinken manche Bereiche der Stadt im Müll, für den sich niemand zuständig fühlt. Weil das so ist, hat sich die „Offensive für ein sauberes Duisburg“ gegründet.

Ehrenamtlich fischen viele, viele Bürger seit Jahren in ihrer Freizeit Dreck aus Grünanlagen und Straßengräben, lassen ihn ordnungsgemäß entsorgen. Einer der Helfer ist Winfried Lawrenz. A usgerechnet er soll nun ein Bußgeld zahlen, weil er von Müllsheriffs als Umweltverpester ermittelt wurde. Seine „Tat“: Er hat eine Sitzgarnitur während der Wohnungsrenovierung für ein paar Stunden vor die Tür gestellt, weil im Haus kein Platz war. Ein starkes Stück.

Es zeigt aber, wie hilflos die Ordnungsamtsmitarbeiter sind, wie sehr sie unter Druck stehen, bloß mal einen Erfolg im Kampf gegen die wilden Müllkippen vorweisen zu können. Dafür müssen sie sich nun die Hähme der Bürger anhören: „Wenn man sie braucht, sind sie nicht da“. So und ähnlich lautet die Kritik. Harmlose Bürger, die vielleicht nicht ganz richtig gehandelt haben, derer man aber einfach habhaft wird, sie henkt man – bildlich gesprochen. Hundehalter, die ihre Bellos in Grünanlagen und auf Gehwegen dicke Haufen machen lassen, sie lässt man ziehen oder sieht sie nicht. Könnte ja Ärger geben. Da wird mit zweierlei Maß gemessen. Die Ordnungshüter haben in diesem Fall weit übers Ziel hinaus geschossen. Haben sich aber bestimmt dienstlich absolut korrekt verhalten. Beim Bürger bleibt indes hängen: In Duisburg geht es kleinkariert zu. Nicht gut fürs Image. Darüber sollte man in den Amtsstuben mal nachdenken.