An das Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945 erinnern sich die inzwischen hochbetagten Zeitzeugen noch ganz genau. Privathistoriker Hans Lembeck (91) beschreibt die letzen Kriegsstunden und die Situation in den ersten Friedenswochen.
So mancher inzwischen hochbetagte Hamborner wird sich noch an den 8. Mai 1945 erinnern. Es war der Tag, an dem durchgesickert war, dass der Zweite Weltkrieg endlich vorbei ist. Verkündet wurde die frohe Botschaft offiziell aber erst um 23.01 Uhr, als die meisten Menschen schon schliefen. Dennoch ging man mit dem guten Gefühl zu Bett, definitiv nicht mehr durch Sirenengeheul aufgeschreckt zu werden.
Tatsächlich waren in Hamborn die Kampfhandlungen schon etliche Wochen vorher geendet: Am 28. März rückten die US-Truppen vom Stapp (Dinslaken) kommend über Walsum nach Hamborn vor und wurden dort von glücklichen Menschen empfangen. Endlich hatte der Horror ein Ende gefunden.
Kriegszerstörtes Duisburg
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Die Duisburger indes mussten noch zwei Wochen lang weiterbangen: So lange dauerte es, bis die Befreier die Ruhr überquerten.
In Hamborn trat mit dem Einmarsch der Amerikaner wieder ein Stück Normalität ein, wenngleich die Angst bis zum offiziellen Kriegsende blieb, dass die Bomber wiederkehren könnten.
Besonders dankbar war man dem US-Kommandanten Ernest Theo, der Wilhelm Bambach als Bürgermeister in Hamborn eingesetzt hatte. Der Amerikaner blieb nicht lange in Hamborn, wo er hinter dem Rathaus in der einstigen Villa Dr. Schüningh residierte: Bereits am 18. Juni 1945 verließ er die Stadt. Bis dahin sorgte er zusammen mit Bambach allerdings dafür, dass rasch Verbesserungen der Lebenssituation eintraten. Insbesondere organisierte er Lebensmittelzuweisungen. So war sichergestellt, dass im Mai 1945 jeder Bürger 6800 Gramm Brot, 100 Gramm Fleisch, 300 Gramm Fett, 750 Gramm Zucker und Marmelade erhielten. Kartoffeln gab es dagegen erst wieder ab Herbst desselben Jahres.
Im Bombenhagel waren neben zahlreichen Wohnhäusern auch das Bruckhausener Apollo-Theater mit 1500 Sitzplätzen und die Abteikirche zerstört worden. Besonders schlimm sah es rund um den Bergbau-Schacht 2/5 aus, auch Thyssen war schwer getroffen worden.
Informationen wurden damals nur über die „stille Post“ und übers Radio weitergetragen, bzw. im Gottesdienst verkündet - Zeitungen gab es hier erst ab 1946.
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