Duisburg-Marxloh. . Im Falle von Tim Eickmanns (SPD/22 Jahre) und Ulrich Lüger (CDU) war es wohl ein verbaler Ausrutscher, der die Bezirksvertreter in Richtung Fettnapf taumeln ließ.

Ostern ist der Feiertag, wo dem Menschen allgemein und dem Christenmenschen insbesondere alle Sünden vergeben werden sollen. Sprich: Auch im Duisburger Norden läuft Mensch derzeit wieder mit weißer Weste durch die Gegend – wie beruhigend.

Was für manche Lokalpolitiker so lange gilt, bis sie zielsicher in den nächsten Fettnapf steigen. Im Falle von Tim Eickmanns (SPD/22 Jahre) und Ulrich Lüger (CDU) war es wohl ein verbaler Ausrutscher, der die Bezirksvertreter in Richtung Fettnapf taumeln ließ.

Als „schwachsinnige Eingabe“ und „absoluten Blödsinn“ sollen beide in einer Sitzung der Bezirksvertretung ein Anliegen engagierter Bürger bezeichnet haben. Nun kann man die Vorstellung, dass Abrisse von Häusern mit einer Steigerung der Feinstaubwerte einher gehen, durchaus mit Humor betrachten – wie unsere Zeichnung von Holtschulte beweist. Die Wortwahl im vorliegenden Falle zeugt jedoch von Arroganz und Missachtung der verfassungsgemäßen Rolle des basisnahen Kommunalpolitikers. Bürgerteilhabe in Bezirksvertretungen – egal in welcher Form – sollte, ja müsste, von Herrn Lüger und von Student Eickmanns per se mit Wohlwollen betrachtet werden. Während man Lüger noch zu Gute halten könnte, dass altgediente Konservative nicht automatisch Sympathien für außerparlamentarische Begehren entwickeln, fragt man sich wahrlich, wie die SPD intern mit solchen Aussagen umgeht. Damals, als die SPD noch die Volkspartei des kleinen Mannes war, hätte es mächtig gekracht.

Den „kleinen Mann“ will heutzutage die Partei Die Linke exklusiv vertreten. Es drängt sich der Gedanke auf, dass einige Duisburger Sympathisanten dieser Partei den Nahostkonflikt durch eine linksradikale, antidemokratische Brille betrachten. Sie tragen undifferenzierte, gefährliche Antipathie gegen Israel in unsere Gesellschaft.

Ausgerechnet Israel: Der Staat, der in seiner heutigen Form, mit seinen aktuellen Problemen, überhaupt nur existiert, weil Deutsche vor 60 Jahren alle Menschen jüdischen Glaubens umbringen wollten.