Duisburg-Marxloh. . Die Kindertagesstätte St. Peter in Duisburg-Marxloh gehört zu den 13 Schwerpunkt-Kitas im Bistum Essen, in denen eine zusätzliche Fachkraft für den Bereich “Sprache und Integration“ zuständig sein wird. Davon wird das ganze Team profitieren.

Sprache ist der Schlüssel für die Zukunft unserer Kinder. Nach diesem Motto arbeiten 13 Kindertagesstätten im Bistum Essen. Darunter auch die Kita St. Peter in Marxloh, welche ab dem 1. Mai eine zusätzliche Fachkraft im Bereich „Sprache und Integration“ vom Bund zur Verfügung gestellt bekommt.

„Das ist natürlich auch eine Entlastung für das komplette Personal“, sagt die Leiterin Andrea Glowka, da die zusätzliche Fachkraft sich speziell um die Kinder mit Integrationshintergrund kümmern kann. Damit fallen diese Aufgaben für die anderen Erzieherinnen weg, denn es ist wichtig, mit den Kindern gezielt in Ruhe zu sprechen und ihnen zuzuhören.

Fortbildungen

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Fachkraft bis Ende des Jahres an Fortbildungen im Bereich Sprachförderung speziell bei Kindern teilnehmen muss. Anschließend wird das Fachpersonal als Mentor eingesetzt, so dass das komplette Kita-Team von den Fortbildungen profitieren kann.

Die Kita erfüllt exakt die Kriterien des Projekts: Da es eine U3-Betreuung gibt und etwa 48 von 91 Kindern zu Hause kein Deutsch sprechen, stand der Bewerbung nichts mehr im Weg. „Bei uns kam noch die Tatsache hinzu, dass wir hier ein sozialer Brennpunkt sind“, erklärt Glowka.

Viele Kinder kommen in den Kindergarten, ohne ein Wort Deutsch sprechen zu können, die Muttersprachen reichen von niederländisch über kroatisch bis türkisch. Für die betroffenen Eltern ist es trotzdem wichtig, dass ihr Kind im Kindergarten die deutsche Sprache erlernt.

Eltern einbeziehen

Der Kita St. Peter liegt am Herzen, dass auch die Eltern miteinbezogen werden und zum Beispiel an Bauernhofbesuchen oder anderen Projekten teilnehmen und währenddessen, genau wie die Kinder, ganz nebenbei mit der Landessprache vertraut werden. Typischen Deutschunterricht gibt es nämlich nicht - das Erlernen geschieht im täglichen Alltag und ist fest im Konzept verankert. „Die Kinder lernen auch oft untereinander voneinander“, erklärt Andrea Glowka. In Zukunft sollen auch Elternnachmittag stattfinden, bei denen die Eltern zusammen mit ihren Kindern die Zeit verbringen, da dass häufig nicht der Fall ist.

Fortschritte können auch schon verbucht werden: „Die Kinder aus der U3-Betreuung können alle schon ganz toll Deutsch und haben das innerhalb eines Jahres gelernt“, berichtet die Leiterin der Kita St. Peter stolz.

Mehr Arbeit bei Älteren

Natürlich gibt es auch bei den Älteren Erfolge, jedoch ist das mit mehr Arbeit verbunden. Da viele Kinder die Kita nur für ein Jahr besuchen, bevor es in die Schule geht, gibt es natürlich auch mehr Lücken aufzufüllen. „Trotzdem stellen die Momente, in denen diese Kinder mit uns auf Deutsch kommunizieren, alle Arbeit in den Schatten“, sagt Andrea Glowka.