Duisburg-Hamborn. . Wenn ein Grüner ein Tropenhaus schließen lässt, leidet Beides: Seine Glaubwürdigkeit und die Natur.
Bereits am frühen Nachmittag bilden sich 50, 60 Meter lange Schlangen an den Eingängen zum Tropenhaus. Familien, Studenten, Senioren haben Lampions, kleine Laternen und Picknickkörbe mitgebracht. Jeder zahlt die happigen 5 Euro Eintritt gern, werden doch allein an diesem Abend 250 000 Euro für den Erhalt des botanischen Gartens eingenommen, den die ganze Stadt so liebt. Den Rest der Unterhaltskosten für das grüne Kleinod nimmt die Stadt bei Blumenbörsen und einem Wohltätigkeitsball ein.
Nein, liebe Leserinnen und Leser, hier geht es nicht um die Stadt Duisburg – soviel ist mal sicher – sondern um die Stadt Frankfurt am Main. Die hegt und pflegt ihren Palmengarten mit Tropenhaus und Blumengärten und präsentiert ihn stolz als städtische Attraktion.
Dr. Peter Greulich, Stadtdirektor, Umweltdezernent und Mitglied der Grünen, soll bei seiner Begründung zur Schließung des Hamborner Tropenhauses auf eben jenen Frankfurter Palmengarten verwiesen haben. Der sei eben eine Attraktion im Vergleich zum Hamborner Pendant.
Dies gibt, so das Zitat den stimmt, Dr. Greulichs Rolle in der Angelegenheit Tropenhaus beinahe schon einen zynischen Touch. Warum hat die Stadt Duisburg das Tropenhaus nicht beworben, wie die Frankfurter es mit ihrem Palmengarten seit Jahrzehnten tun?
Was oder wer hat den die Duisburger Stadtspitze daran gehindert, konstruktive und kreative Ansätze für einen Erhalt des Tropenhauses zu finden? Blumenbörsen, Hochzeiten, Wohltätigkeits-Veranstaltungen, Kooperationen mit Unternehmen, gymnasialen Bio-Oberstufen oder dem Bio-Fachbereich der Uni?
Warum gab’s in Hamborn kein Sommer- und Herbstfest mit Eintrittsgeldern, die komplett in die Einrichtung flossen? Ambiente und Umfeld des Tropenhauses hätten allemal eine faszinierende Kulisse dafür abgegeben.
Soweit hat Dr. Peter Greulich nicht gedacht. Wenn doch, dann hat er nicht danach gehandelt. Würde auch alles nicht so schwer wiegen, wenn Greulich nicht Grüner wäre. Eine Partei, deren größtes Plus politische Glaubwürdigkeit und deren höchstes Gut die Natur ist. Wenn ein Grüner ein Tropenhaus schließen lässt, leidet Beides: Seine Glaubwürdigkeit und die Natur.