Duisburg-Hamborn. .
550 neue Bäume und 50 junge Sträucher werden künftig für bessere Luft in Hamborn sorgen: Am Donnerstag pflanzte die Forstabteilung des Umweltamtes im Stadtgarten unterhalb der A-42-Trasse Buchen und Vogelkirschen.
Doch zunächst mussten die Löcher mit schwerem Gerät gefräst werden - das Motorengekreische erinnerte stark an das von Kettensägen. Weshalb auch gleich ein radelndes Paar, das einen Ausflug durch den Wald machte, erschreckt anhielt. „Man glaubt ja immer gleich, jetzt wird wieder ein Baum gefällt“, sagten die Ausflügler wie aus einem Munde. Umso erleichterter waren die beiden Hamborner, als sie erfuhren, dass genau das Gegenteil der Fall war.
Bepflanzt wird eine rund 1000 Quadratmeter große Brache, die in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg als Picknick- und Tanzfläche diente. „Die Menschen hatten ja sonst nichts, wo sie hätten hingehen können“, erzählt Umweltamt-Mitarbeiter Volker Heimann. Also verbrachte man laue Sommerabende und Wochenenden gerne in der grünen Lunge am Rande der Industrie.
Schon lange aber wurde die Fläche nicht mehr genutzt und verwilderte. Nun soll auf der Lichtung im Laufe der Jahrzehnte ein richtiges Stück Wald entstehen. Es wird allerdings Jahrzehnte dauern, bis die anderthalb Euro teuren, bestenfalls fingerdicken Stecklinge eine Größe und einen Umfang erreichen, der an Baum erinnert.
Die Anpflanzung ist Teil der Aktion „Internationales Jahr der Wälder“. Deshalb zeigten sich auch Vertreter von Stadt und Politik dort - und griffen selbst zum Spaten, um die ersten zarten Setzlinge einzupflanzen.
Ursprünglich war der Stadtwald unter dem Namen „Hamborner Holz“ bekannt. Die Fläche war damals aber weitaus größer, sie wurde durch den Bau der Autobahn 42 drastisch reduziert und auch von Hamborn getrennt. Wie auch der Botanische Garten direkt auf der anderen Seite der Hamborner Straße.
Der war natürlich wegen der Schließung der Tropenhäuser am vergangenen Montag - wir berichteten - auch Gesprächsthema. Bezirksbürgermeister Uwe Heider merkte säuerlich an, dass er die Vorgehensweise der Stadtspitze in dieser Sache nicht gutheißen könne. „Da entscheiden Leute, die die Außenbezirke gar nicht kennen.“ Volker Heimann, der wissen wollte, ob sich die Gemüter wieder beruhigten, ließ er nur wissen: „Nein, noch lange nicht!“