Duisburg-Meiderich. .

Eine Kunstausstellung mit Werken der verstorbenen Florentine Dembski zeigt die Meidericher Kulturwerkstatt. Sie verkauft die Werke, der Erlös kommt Kindern zu Gute.

Die menschliche Psyche ist ein Mysterium. Was im tiefsten Inneren der Seele schlummert, kann man meist nur erahnen, und sogar bei einem selbst ist es nicht einfach, verborgene Ängste und Wünsche aufzudecken. Die im Jahr 2010 verstorbene Künstlerin Florentine Dembski widmete einen großen Teil ihres jetzt in der Kulturwerkstatt Meiderich an der Bahnhofstraße ausgestellten Werks diesem Thema.

Ihre Gemälde befassen sich oft mit dem Spiel von Schein und Sein, dem Inneren und dem Äußeren eines Menschen. So sind es hauptsächlich Porträts, die die zahlreichen Besucher bei der Eröffnung der Ausstellung jetzt zu bestaunen hatten.

Porträts, die Gesichter zeigen, die scheinbar völlig emotionslos starren und nur schwer zu ergründen sind. Was die Bilder jedoch zum Leben erweckt, sind die Farben. Bunte, verwischte bei dem einen Bild - und schlichte, klare Farbkonturen bei dem anderen.

Wer sich auf die Bilder konzentriert. kann Zugang zu ihnen finden und dabei vielleicht auch etwas über die Künstlerin erfahren, die im Freundes- und Bekanntenkreis als schüchtern, still und zurückhaltend galt. Und wenn nicht über sie persönlich, dann gewähren die Bilder doch Einblicke in ihre Arbeit als Psychiaterin, wo sie oft mit Urängsten und dem Verborgenen konfrontiert war.

So zeigt ein Bild zum Beispiel gleich zwei Gesichter. Ein freundliches, mit schlichten Schattierungen gemaltes Gesicht auf der einen, und ein mit tiefem Schwarz und knalligem Rot erschaffenes Bild auf der anderen Seite.

Dass Dembskis Bilder jetzt ausgestellt werden und nicht nach dem Tod der Künstlerin verloren gingen, ist Peter Weber, dem Vorsitzenden des Kulturvereins, zu verdanken. Er „rettete“ die zahlreichen Werke, die sie seit Mitte der 1980er Jahre malte, als sie sich in der Kulturwerkstatt engagierte. Engagement zeigte sie jedoch nicht nur dort: „Flo setzte sich immer für Kinder ein und half psychisch gestörten Kindern wo sie konnte“, erklärt Weber.

Daher hat man sich entschieden, den Erlös der Ausstellung - die bis zum 4. Mai in der Kulturwerkstatt zu bestaunen ist - für ein Kinderangebot zu spenden.