Duisburg-Walsum. .
Großer Bahnhof für einen Mann, der Walsum seit 50 Jahren die Treue gehalten hat - und auch weiter halten wird: Um Wilhelm Josten, dem Sprecher der Hövelmann-Geschäftsführung zum Goldenen Dienstjubiläum gratulieren zu können, standen die Gäste am Freitagmittag Schlange. Nicht nur im Brauhaus an der Römerstraße, sondern auch davor.
Vor dem Logo der Rheinfels- Quelle schüttelte der Jubilar fleißig Hände, rund 300 Mal. Jeder fand herzliche Worte, mancher setzte zur Umarmung an. Geschenke wurden überreicht. Und dann folgte nach knapp einer Stunde endlich der eigentliche Festakt. Hermann Hövelmann, Geschäftsführender Gesellschafter des Traditionsunternehmens in Walsum, ließ die Laufbahn des treuesten Mitarbeiters, der längst zum persönlichen Freund geworden ist, Revue passieren zu lassen. Kurzweilig merkte er an, dass Josten ein zielstrebiger junger Mann war, der sich vor einem halben Jahrhundert vorstellte. Zwar startete er eine Lehre als Großhandelskaufmann, hatte aber gleich angemerkt: Er wolle es auf jeden Fall zum Prokuristen bringen. Zwölf Jahre später war das Ziel erreicht - danach stand dem Aufstieg in die Geschäftsführung nichts mehr im Wege.
Als ausgesprochen treuen, loyalen Menschen beschrieb Hövelmann seinen Freund „WJ“. Der war sichtlich gerührt und konnte sich ein Tränchen nicht verkneifen.
Auch als sparsamer Mann sei Josten vom ersten Tag an aufgefallen. Und er habe stets zu seinen Entscheidungen gestanden und den Kopf hingehalten, selbst wenn mal was weniger optimal gelaufen sei. „Heutige Manager verlassen das Unternehmen, bevor ihre Fehlentscheidungen sichtbar werden“, sagte Hövelmann. Nicht so Josten, der dem Unternehmen weiterhin zur Verfügung stehen wird.
Zwei dicke Bücher mit Reden, die der Jubilar im Laufe der Jahrzehnte gehalten hat, überreichte Hövelmann seinem „Mitarbeiter“ zur Erinnerung. „Da sieht man mal, wie viel dummes Zeug ich gesagt habe“, lachte der Jubilar. Worauf Hövelmann schlagfertig konterte: „Wenn alle nur was Gutes sagen würden, wäre es still in der Welt.“ Wofür er von den geladenen Managern der Getränkeindustrie, den Politikern und sonstigen Gästen reichlich Beifall erhielt.
Natürlich wurde auch König Fußball in der Jubelrede erwähnt: Schließlich ist Josten von Kindheit an ein echter Blau-Weiß-Fan. Dem MSV gilt allerdings nur seine zweite Liebe; die erste gehört dem Schalke 04. Und deshalb überreichte Hövelmann auch ein ganz besonderes Trikot: Vorne zeigt es das Emblem der Meidericher, hinten das der Gelsenkirchener. Oder umgekehrt. Am 21. Mai beim Pokalspiel wird er es tragen.