Duisburg-Hamborn. .

Der Dreck an den Autobahnabfahrten in Hamborn, aber auch andernorts entlang der A 59 war aufgrund unserer Berichterstattung außerordentliches Thema der Bezirksvertretung Hamborn am Donnerstagabend.

Den Politikern sind die enormen Mengen Müll, die den Straßenrand säumen, auch ein Dorn im Auge, zumal Besucher alles andere als einen guten Eindruck von den hiesigen Stadtteilen bekommen, wenn sie mit solchen „Visitenkarten“ begrüßt werden.

Sie Wirtschaftsbetriebe, die von den Bürgern gerne wegen des Drecks an den Abfahrten - unberechtigt - an den Pranger gestellt werden, ärgern sich ebenfalls darüber, wie sie die Bezirkspolitiker wissen ließen. Deren Fachmann Norbert Lorenz, Geschäftsbereichsleiter Stadtreinigung, schilderte das Dilemma, in dem seine Mannschaft steckt. Zuständig für die Autobahnauf- und -abfahrten sei zweifelsfrei die Landesbehörde Strassen.nrw. Sie sei seit Jahren immer wieder auf die Missstände hingewiesen worden mit der Bitte um Abhilfe. Leider gebe es „kein positives Ergebnis“, so Lorenz. Strassen.nrw habe ganz klar gesagt:
„Wir können den Verkehr aufrechterhalten, für die Sauberkeit haben wir aber kein Geld.“ So mancher Politiker verdrehte da nur noch die Augen.

Schlechtes Benehmen

Die Politik forderte mehr der so genannten Fangkörbe (überdimensionale Abfalleimer), die Strassen.nrw an vier Stellen an der A 59 zu Testzwecken aufgestellt hat. Auch da konnte Lorenz keine großen Hoffnungen machen. Die Landesbehörde halte sie rechtlich für bedenklich. Wenn nämlich ein Auffahrunfall passiere, weil jemand abbremse, um Müll in die Körbe zu werfen, könne Strassen.nrw möglicherweise eine Mitschuld bekommen. Das will man vermeiden. Tatsächlich sind an den Stellen, die seit knapp einem Jahr getestet werden, nach Recherchen der Redaktion keine Unfälle aus diesem Grunde passiert. Und trotzdem habe man den Wirtschaftsbetrieben aus Kostengründen bereits signalisiert, dass es „keine weiteren Fangkörbe geben wird“. Obwohl die WDB sogar die Leerung übernehmen würde.

Was zu weiterem Kopfschütteln der Lokalpolitiker führte. Im Moment ist man also ratlos und vor allem verärgert, dass sich an der Situation voraussichtlich nichts ändern wird. Es sei denn, die Autofahrer würden sich unterwegs einfach genauso benehmen, wie sie es zu Hause sicherlich tun. Sprich: Sie werfen den Müll nicht aus dem Fenster, sondern entsorgen ihn ordnungsgemäß irgendwo in der Tonne.