Duisburg-Beeck. .
Der Oberhof, so wie man ihn heute kennt, wurde im Jahr 1665 erbaut. Ob es das älteste „Profan-Gebäude“ in Duisburg ist, darüber streiten die Geister. Auf jeden Fall ist es das älteste nördlich der Ruhr.
Erstmals erwähnt wurde der Hof bereits um das Jahr 700. Er war bis 947 u.a. im Besitz der Abtei Werden und des Herzogs Otto, der Erlauchte von Sachsen. Letzterer vermachte das Gut dem Stift Essen, zusammen mit Äckern und 30 anderen Höfen und Kotten.
Das seit 1985 unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde im Laufe der Jahrhunderte vielfältig genutzt: Mal als Wohnhaus (so auch noch in den 1970er Jahren), mal als Gericht (ab 1460). 1659 brennt das ursprüngliche Gebäude ab. Erst sechs Jahre später beginnt der Wiederaufbau als zweigeschossiger Backsteinbau. Auch im 18. Jahrhundert dient das stattliche Gebäude mit rund 330 Quadratmetern Nutzfläche als Sitz des Gerichts Beeck.
Ende des 19. Jahrhunderts kauft Thyssen das Gebäude. Fritz Thyssen selbst wohnt dort einige Jahre. Heimatforscher gehen davon aus, dass das Haus einer „sorgfältigen und weitgehenden Renovierung“ unterzogen wurde, als es im Thyssenbesitz war. „Ein Nachglanz jener Jahre ist heute noch im Innern des Baues...spürbar“, schreibt Dr. Franz Rommel im Duisburger Heimatkalender 1965.
1953 erwarb die Stadt Duisburg das Gebäude von den Rheinischen Wohnstätten, die den Hof von den Vereinigten Stahlwerken gekauft hatten. Die wiederum hatten es von Thyssen erhalten. 1979 zieht die Außenstelle des Bezirksamtes Meiderich dort ein. Im Obergeschoss entstehen kleine Büros - der Charme des Hauses geht ein Stück weit verloren. 2001 zieht eine der Duisburger Sozialstationen in den Oberhof. Zur selben Zeit erwacht der Bürgerwunsch, das Haus selbst zu nutzen.