Duisburg-Hamborn. .

Die Stimmung in der Rhein-Ruhr-Halle ist gut, aber es liegt eine gewisse Wehmut in der Luft. „Das ist die letzte Sitzung an diesem Ort“, verkündet Volker Mosblech, Sitzungspräsident der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Hamborn-Marxloh, den rund 500 Gästen.

Mit der großen Prunksitzung wird ein Schlussstrich unter die Geschichte der Rhein-Ruhr-Halle gezogen. Die Karnevalisten tragen mit dem närrischen Programm eine kulturelle Institution in Hamborn zu Grabe. Nach der Party gibt es keine weiteren jecken Veranstaltungen in der Halle mehr. Und am 31. März schließt sie dann ihre Pforten für immer - danach kommt irgendwann der Abriss.

Grabesstimmung verbreitet unter den Jecken und ihren Gästen aber niemand. Es ist ein Abschied mit karnevalistischer Jubel-Trubel-Heiterkeit-Atmosphäre. Die Zuschauer sind gekommen, um noch einmal ausgelassen in der Traditionshalle zu feiern.

Dennoch mischte sich die Schließung der Rhein-Ruhr-Halle immer wieder unter die Gespräche an den Tischen und im restlichen Saal. „Was wird denn jetzt aus euch“, fragt eine Frau eine der Bedienungen hinter der Theke. „Das wissen wir nicht“, entgegnet sie.

Auf der Bühne ist von alledem indes nicht viel zu spüren. Ein paar Worte fallen zwar über das bevorstehende Aus der Halle, aber der normalen Gags bestimmen den Abend. „Wir versuchen bei unserer letzten Sitzung in der Rhein-Ruhr-Halle das Beste herauszuholen“, so Werner Simon, Pressewart der Karnevalsgesellschaft.

Das Beste ist ein rasantes und abwechselungsreiches Programm in einer rot-weiß geschmückten Halle. Die vereinseigenen Gewächse wie die Kinder- und Tanzgarde und die Hamborner Stadtwache sowie viele eingekaufte Künstler bringen das Publikum in Sekundenschnelle in Laune.

Die Stimmungs-Gesangstruppe „De Straßenräuber“ liefert ein Medley diverser Schlager, die ein Garant für fröhliche Stimmung sind. Die Menschen singen ausgelassen mit: „Und dann die Hände zum Himmel, kommt lasst uns fröhlich sein“, trällerten die Zuschauer und der Leadsänger gemeinsam den Refrain des populären Party-Hits.

Das Publikum einzubeziehen, ist der rote Faden des Abends. So assistiert Uwe Heider, Bezirksbürgermeister in Hamborn, auch der kessen Humoristin Änne aus Dröpplingen bei einem Handstand auf der Bühne. Nach der Bühnenshow feiern die Gäste noch bis spät in die Nacht weiter.