Anwohner der Julius-Birck-Straße klagen seit langem. Jetzt setzt die Stadt eine Entsorgungsfrist.

Wilde Müllkippe auf dem Gelände Julius-Birck-Straße 19, Blick aus dem Fenster im Nachbarhaus. Foto: Udo Milbret
Wilde Müllkippe auf dem Gelände Julius-Birck-Straße 19, Blick aus dem Fenster im Nachbarhaus. Foto: Udo Milbret © WAZ

Die wilde Müllkippe an der Julius-Birck-Straße 19 im Herzen Marxlohs stinkt zum Himmel. Und das seit Jahren. Langsam aber sicher stinkt es auch den Nachbarn und der Stadt ganz gewaltig, dass der Hauseigentümer den Dreck nicht wegräumt. Allerdings macht ihm die Stadt nun Dampf: Schriftlich wurde er aufgefordert, bis Anfang Juli den Abfall zu beseitigen. Andernfalls kommen die Wirtschaftsbetriebe, laden den Unrat auf und schicken dem Grundeigentümer die Rechnung.

Das Haus Nummer 19 und das direkt daneben stehende mit der Nummer 21 sind unbewohnt. Die Scheiben sind teilweise eingeschmissen, Scherben lagen am Donnerstag Mittag auf dem Bürgersteig. Aus den Kellerlöchern dringt Mief, schaut man hinein, weiß man warum: Dort und im Treppenhaus sieht es kaum besser aus als in der Hofeinfahrt. Da türmen sich ausrangierte Kleidungsstücke, Elektroschrott, TV-Geräte, Pappe und Papier, Möbelreste, Spielzeuge, eine Sat-Antenne, Kanister, und, und, und.

Und es tummeln sich Ratten im Umfeld der Kippe, wie Haluk Piricek, Bewohner im Haus nebenan, berichtet. „Seit mindestens zwei Jahren geht das schon so”, klagt der Familienvater. Seine kleine Tochter, die traut er sich nicht, in den Garten zum Spielen zu schicken. Er hat Sorge, dass die Nager aufkreuzen. Der Stadt ist das Rattenproblem bekannt: Sie ließ Gift auslegen – ein Warnschild am Regenrohr weist darauf hin.

Nicht nur die unmittelbaren Nachbarn müssen sich sorgen: Auch Eltern, die ihren Nachwuchs in die nahe Städtische Kindertagesstätte schicken, die im Hinterland fast an das Müllgrundstück angrenzt, kommen ins Grübeln. Ratten wandern bekanntlich...

Gemeldet worden sind die Müllberge bereits mehrfach und von verschiedenen Beschwerdeführern, wie unserer Zeitung bestätigt wurde. Die Stadt hat die Stelle am Donnerstagmittag noch einmal kontrollieren lassen. Allerdings sahen die Mitarbeiter keinen Grund zum sofortigen Handeln: Dort lägen keine gefährlichen Stoffe wie Chemikalien, hieß es. Und der Gehweg sei ja auch noch problemlos zu benutzen.

Anruf genügt

Sperrmüll wird von den Wirtschaftsbetrieben kostenfrei abgeholt (Anmeldung unter 283-5000). Renovierungsabfall ist dagegen kostenpflichtig (Infos: 283-3000). Wer wilde Kippen melden möchte, wählt 283-4000.