Duisburg-Wehofen. .

Der „Betonklotz“ vorm Kultur- und Freizeitzentrum (KFZ) Wehofen ist weg. Was so manchen Bürger freut.

Aber eben nicht den Mann, der ihn als Protest-Skulptur gegossen hat. Künstler Andreas Johnen, der im KFZ (noch) sein Atelier hat, zerlegte sie in tagelanger Aktion mit Bohrer und Hammer. Die Scheiben lagert er in seinem Kunstraum zwischen. Irgendwann soll daraus eine neue Skulptur entstehen, allerdings nicht in Wehofen.

Die Chance ist groß, dass der Wuppertaler sie mit in seine Heimatstadt nimmt. Dort richtet er sich gerade ein neues Atelier ein.

Die massive Skulptur hatte der Maler und Bildhauer in einer ungenehmigten Nacht- und Nebel-Aktion im vergangenen Herbst gegossen. Er wollte gegen die seiner Meinung nach „unhaltbaren Zustände“ im und rund ums KFZ protestieren. Der Dreck störte ihn, ebenso die marode Bausubstanz. Da er keinen Ansprechpartner gefunden hatte, der Abhilfe zusichern wollte, entschied er sich, diese graue unsymmetrische Skulptur zu schaffen, um auf den tristen Zustand der einstigen Schule hinzuweisen. „Die kümmern sich einen feuchten Dreck um die Ordnung“, hatte Johnen damals über die Stadt und Immobilienmanagement Duisburg (IMD) als Eigentümerin des Hauses geschimpft.

Er hatte mit seiner Aktion gewissen Erfolg: Seine Skulptur sorgte für Gesprächsstoff im Ortsteil - wenngleich die Zustimmung zu diesem Kunstwerk gegen Null tendierte. Und IMD begann wenig später mit der Sanierung des Gebäudes.

Allerdings war IMD wenig begeistert von der Skulptur, zumal der mehrere Hundert Kilogramm schwere „Klotz“ genau vor der Bühne aufgestellt worden war und damit ein Hindernis darstellte.

IMD bot Johnen an, das Kunstwerk an eine andere Stelle auf dem Gelände zu versetzten. Aber da spielte der Künstler nicht mit. Dafür sei es nicht gemacht - und so entschied er sich für die einzige Alternative, die IMD einräumte: Abriss.

Ursprünglich sollte der „Rückbau“ bis Anfang Dezember 2010 erledigt sein, tatsächlich ließ IMD dem Künstler aber Zeit. Und so begann das Zerlegen erst vor kurzem. Noch Mitte dieser Woche war Johnen mit Schlagbohrern und Hammer zugange, inzwischen weist bis auf ein Loch im Boden nichts mehr darauf hin, was sich dort befunden hat. Das Loch im Asphalt, so IMD, müsse der Wuppertaler natürlich auch noch verschließen, damit dort niemand stolpern kann...

Das sollte alsbald passieren, schließlich bewegen sich dort derzeit viele Handwerker. Bis Ende Februar werden alle Fenster ausgetauscht. Kostenpunkt: 170 000 Euro, das Geld stammt aus dem Konjunkturpaket II. Anschließend sollen die Sanitäreinrichtungen erneuert werden. Dafür sind 150 000 Euro veranschlagt. Der Maßnahme muss von der Bezirksregierung aber noch genehmigt werden.