Duisburg-Nord. .

Betrugsfälle im Zusammenhang mit dem Bezahl-Fernsehen „Sky“ haben in der letzten Zeit im Duisburger Norden zugenommen.

Jetzt musste sich eine 45-jährige Bruckhausenerin vor dem Schöffengericht Hamborn verantworten, weil sie insgesamt neun Sky-Abo-Verträge innerhalb eines Monats abgeschlossen hatte. Der Verdacht des Betrugs lag nahe. Die Frau lebt seit geraumer Zeit von Hartz IV und war somit nach Auffassung des Gerichts gar nicht in der Lage, die Kosten für das Bezahl-Fernsehen alleine zu stemmen. Sie bezahlte ihre Rechnungen nicht, wodurch ein Schaden von rund 7000 Euro entstand.

Vor Gericht gab die 45-Jährige an, dass sie die Verträge als Weihnachtsgeschenke für Freunde und Bekannte abgeschlossen hatte. Darüber im Klaren, dass sie die Rechnungen später nicht bezahlen kann, will sie sich nicht gewesen sein. „Ich dachte, dass ich die irgendwie bezahlen kann“, sagte die Angeklagte.

Die Verträge hat sie bei diversen Elektronik-Märkten in Duisburg abgeschlossen. Manchmal direkt mehrere an einem Tag. Das Gericht verurteilte sie zu einer Geldstrafe in Höhe von 1200 Euro.

Die 45-Jährige Frau ist aber kein Einzelfall. Insgesamt sechs weitere Fälle sind beim Hamborner Amtsgericht anhängig.

Dem Unternehmen Sky ist dieses Problem bewusst. Kunden können sehr leicht bei dem Bezahl-Fernsehen Verträge abschließen, wenn sie das im Einzelhandel vor Ort tun. Dort sind nur in geringem Umfang Identitäts- und Bonitätsprüfungen möglich, die garantieren, dass kein Betrüger am Werk ist. An diesem Missstand wird sich auch nicht so schnell etwas ändern, weil der finanzielle Schaden für Sky durch Betrüger eher gering ist. Strengere Kontrollen bei einem Vertragsabschluss hingegen würden sogar eher die zahlungsfähigen Kunden vergraulen. Sie wünschten einen möglichst unkomplizierten Vertragsabschluss, heißt es.