Duisburg. .

Es wird auf absehbare Zeit wohl kaum noch eine solche Chance geben, etwas für den Stadtteil und seine Aufwertung zu tun. Deshalb war klar, dass man sich hitzige und en­gagierte Wortgefechte lieferte. Am Ende entschied man sich, nichts zu entscheiden.

Vor allem zwei Stolpersteine gibt es auf dem Weg zur schönen neuen Walsum-Welt: Sicherheitsbedenken der Feuerwehr und eine Ablehnung der Walsumer Schützen, die bei der Anpflanzung von Bäumen ihr Schützenfest ge­fährdet sehen.

Aus Sicht der von SPD-Ratsherr Herbert Mettler und Be­zirksamtsleiter Reinhold Mett­len besteht die Gefahr, dass Walsum für lange Zeit eine Chance verspielt, die Stadtentwicklung bürgerfreundlicher zu gestalten. Da­bei ist die Umsetzung der Shared-Spaces-Idee nicht völlig in Walsum zu realisieren. Bei dem Shared-Spaces-Gedanken steht der öffentliche Verkehrsraum allen Teilnehmern, vom Fußgänger über Radler bis zu Lkw, gleichermaßen und schilderlos zur Verfügung. Das freilich geht in Walsum nicht.

In Walsum versucht man, das zu realisieren, was möglich ist: Die Friedrich-Ebert-Straße wird schmaler. Jeweils ein Fahrstreifen in jeder Richtung soll entfallen.

Der schäbige Friedrich-Ebert-Platz bekommt neue Bäume an beiden Seiten des Platzes. Und zusätzlich sollen auf der Sichtachse vom alten Passageweg in Richtung Ebertplatz auf dem Platz Bäume gepflanzt werden. Die Walsumerin Siglinde Gruhn findet die Idee gut: „Ein bisschen Grün tut dem Platz gut.“ Das freilich wollen die Schützen nicht einsehen, beklagte Reinhold Mettlen. Der Bezirksamtsleiter hatte in der Vergangenheit mehrfach das Ge­spräch mit dem Schützenverein gesucht, aber nach etlichen Gesprächen und Änderungsvorschlägen den Eindruck ge­wonnen: „Die Schützen wollen die Bäume nicht.“ Allerdings haben die Schützen eine starke Lobby in beiden Parteien.

Ebenso heftig wie die Schützen gegen die Bäume, wehrt sich die Feuerwehr gegen die Reduzierung der Fahrstreifen. Das führe zu Rückstau bei starkem Verkehrsaufkommen. So­wohl Notarzt als auch Feuerwehr würden im Notfall nicht schnell genug den Einsatzort erreichen, betonte Feuerwehrchef Uwe Zimmermann. Aus Sicht der Verwaltung sind die Hinweise nicht stichhaltig, weil ja im Notfall auch die Radwege, die auf Straßenniveau verlaufen, von Einsatzfahrzeugen mit genutzt werden können.

Eine endgültige Entscheidung soll in einer Sondersitzung am 24. Februar fallen.