Wer Lungenkrebs hat, hat schlechte Karten: Meist wird die Krankheit so spät erkannt, dass Operationen nicht so leicht sind. Da sind viele Operationen und die damit verbundene Routine schon ein Teil des Behandlungserfolgs. Aber nicht nur.

Dennoch kommt es in erster Linie auf die Routine an, auch wenn solche Operationen durchaus auch an anderen Hospitäler vorgenommen wer­­den können. In Duisburg arbeitet allerdings das Ev. Klinikum mit dem Katholischen St. Johannes zusammen.

Seit 2002 gibt es die Klinik für Thoraxchirurgie am Evangelischen Klinikum Niederrhein (Fahrner Krankenhaus). Hier werden nicht nur bösartige, sondern auch gutartige Lun­generkrankungen behandelt, je nach Möglichkeit auch mit der Knopflochchirurgie.

Unter Leitung von Professor Dr. Andreas Granetzky hat die Thoraxchirurgie zahlenmäßig immer mehr zugenommen. In­zwischen war die Zahl der Operierten so groß geworden, dass eine Chance bestand, sich um die Zertifizierung zu be­mühen, die Patienten Anhaltspunkte für bestimmte Standards bietet.

„Nur 25 bis 30 Prozent der Erkrankten können überhaupt noch operiert werden“, bedauert Prof. Granetzky, „entweder sind die Patienten zu krank oder die Krankheit ist soweit fortgeschritten, dass sie nicht mehr operiert werden können.“ Dennoch sind es immer noch rund 500 Menschen, deren Lungenerkrankung im Evangelischen Klinikum behaltet wird. Dass die Krankheit so spät erkannt wird, hängt auch mit der Angst vor dem Lungentumor zusammen, dass Raucher nicht zum Arzt gehen. Prof. Granetzky: „Das sind sicher in der überwiegenden Zahl Raucher, aber nicht nur.“

Bei der Behandlung setzt Prof. Granetzky nicht nur auf die Routine und Erfahrung der Operateure im Haus, sondern auch auf die Zusammenarbeit mit Hausärzten und Angehörigen: „Wichtig ist, dass bei einer solchen Diagnose jemand bei dem Gespräch dabei ist, der einem bei der Verarbeitung der Diagnose hilft.“