Duisburg. .
Es war eine gute Idee des Männergesangvereins Walsum-Aldenrade 1906, zum traditionellen Weihnachtskonzert den bekannten Knabenchor Hösel als Gast zu gewinnen.
Und es war außerdem gut, das Konzert gemeinsam mit dem MGV Erholung Huckingen und dem Frauenchor Walsum-Aldenrade 1976 auf die Beine zu stellen.
Denn nur mit vereinten Kräften kann man in diesen Zeiten bestehen, in denen die Chöre unter Mitgliederschwund leiden und Hallenmieten explodieren.
Gleichwohl erlebten die rund 600 Zuhörerinnen und Zuhörer am Sonntag in der Walsumer Stadthalle einen kulturellen Hochgenuss.
Vor allem die Knaben aus Hösel, die inzwischen weltweit unterwegs sind, begeisterten mit klaren Stimmen und musikalischer Sicherheit. Sie haben bereits in den USA gesungen, vor dem Papst und dem Bundestag auch; über die Weihnachtsfeiertage treten sie in Monaco auf.
Die kleinen und größeren Sänger meisterten schwierige Stücke genauso wie sie bekannten Weihnachtsliedern eine eigene Note verliehen. Besonders ausdrucksvoll kam die helle Strahlkraft der Höseler Knabenstimmen zum Tragen, als der junge Sopranist Mathias als Solist auftrag. Davon hätte man gern noch mehr gehört.
Insgesamt tat es dem Konzert gut, dass Männer, Frauen und Knaben sich auf der Bühne abwechselten. Durchs Programm führte gewohnt-launig Heinz Gessmann, dem man es gern verzeihen mag, dass er dabei den erwachsenen Solisten der Höseler zu erwähnen vergaß. Philipp Tetzlaff heißt er übrigens.
Die Walsumer agierten unter der bewährten und temperamantvollen Leitung von Elena Betsis.. Elena Lebedeva am Klavier und Tanja Nühlen als Flötistin gaben den Stimmen den mitunter nötigen Halt. Eine herrliche Einlage bot der Huckinger Bassist Jwa Kyeon Kim, der hauptberuflich bei der Deutschen Oper am Rhein singt.
Unterm Strich dürfen die Walsumer sehr zufrieden mit ihrem Konzert „Überall ist Bethlehem“ sein. MGV-Vorsitzender Josef Schetter vergaß aber nicht zu erwähnen, dass angesichts dramatisch gestiegener Hallenpreise es immer schwieriger sein wird, in dem Stadtteil Kultur zu bieten.