Der Einmündungsbereich der Von-der-Mark-Straße in „Auf dem Damm“ in Mittelmeiderich soll großräumig nach dem Konzept „Shared Spaces“ umgestaltet werden. Das hat die Bezirksvertretung Meiderich/Beeck jetzt beschlossen.
Die Bezirksvertreter geben damit einem Verkehrskonzept den Vorzug, das sich bereits vor dem Stadttheater bewährt hat, vor dem die Planer aber zuletzt, bei der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes in Großenbaum, wieder zurückgeschreckt waren.
„Shared Spaces“ (wörtlich: geteilte Räume) hat seine Ursprünge in den Niederlanden, wo mit Erfolg versucht wurde, innerorts Verkehrsströme ohne oder nur noch mit ganz wenigen Verkehrsregeln sowie verkehrsleitenden Elementen zu lenken. Voraussetzung dafür ist, dass alle Verkehrsteilnehmer eine gemeinsame Verkehrsfläche bekommen, die Bürgersteige also abgesenkt werden. Schritttempo ist in solchen Bereichen angesagt. Vorfahrt für Autofahrer gibt es nicht mehr.
In Meiderich geht der Vorstoß von der CDU aus. Sie schlägt vor, die Straße „Auf dem Damm“ von der Einmündung der Heisingstraße bis zum Ende des Gebäudes der „Gaststätte Posthorn“ genauso zu pflastern wie die Von-der-Mark-Straße, ferner die Gabelsberger Straße von der Einmündung Herbststraße bis „Auf dem Damm“. Das soll in einem „partizipativen Planungsprozess“ geschehen, also unter Mitwirkung der interessierten Bürgerschaft.
Die anderen Parteien in der Bezirksvertretung schlossen sich dem Vorstoß an. Mehr „wohnumfeldnahe Urbanität“ soll so erreicht werden. Voraussetzung dafür, das ist der CDU klar, ist „eine grundlegende Erneuerung des herkömmlichen Verkehrsverständnisses“, das bislang dem motorisierten Verkehr den eindeutigen Vorrang gibt.
Zunächst einmal, so führte die CDU in ihrem Antrag aus, werde sich dadurch die Geschwindigkeit motorisierter Verkehrsteilnehmer merklich verlangsamen. Damit aber seien vielschichtige Verbesserungen verbunden: Weil das Tempo von Autos und anderen Verkehrsteilnehmern nicht mehr so weit auseinander liege, sinke das Unfallrisiko. Wo fast alle Verkehrsregeln fehlen, muss vorsichtig gefahren werden.
„Reduzierte Geschwindigkeit bewirkt außerdem eine spürbare Lärmreduzierung“, so die CDU. Schließlich würden Zerschneidungseffekte, wie sie der Autoverkehr zwischen dem Ende der Von-der-Mark-Straße und dem Post- und Bankgebäude auf der gegenüberliegenden Seite von „Auf dem Damm“ schaffe, verschwinden.
Die Vorteile lägen auf der Hand: Trotz niedrigerem Tempo kämen die Verkehrsteilnehmer schneller voran, schneller als beim üblichen „Stop & Go“. Das vermindere zugleich den Schadstoffausstoß. In dem gesamten Bereich könnte der Charakter der Einkaufsstraße deutlich gestärkt werden, hoffen die Antragsteller. Bushaltestelle und Taxistand sollen erhalten bleiben und eine Kurzzeit-Parkzone eingerichtet werden.