Wer auf ein schnelles Ende der Warteschlangen in Neumühl am Recyclinghof gehofft hat, muss sich in Geduld üben. Der Ersatz im Holtkamp kommt jetzt viel später als gehofft.
Vor allem die Gutachten hätten das Verfahren in die Länge gezogen, mutmaßt Frank Börner, der sich seit geraumer Zeit für die Verlagerung des Recyclinghofes von Neumühl an der Boschstraße zum Holtkamp engagiert.
Am Montag hat jetzt der Rat einen weiteren Schritt in Richtung Verlagerung gemacht. Allerdings: aus der Eröffnung noch im nächsten Jahr, ganz zu schweigen von einer in diesem Jahr, wird nichts. Jetzt setzen die Wirtschaftsbetriebe auf eine Eröffnung Anfang 2012.
Dass das so ist, hängt mit den vorgeschriebenen Pfaden des öffentlichen Baurechts zusammen. So kann jetzt der Bebauungsplan öffentlich ausgelegt werden, damit Bürger sich informieren können. Damit rechnet zwar keiner, denn schon im Vorfeld waren Informationsveranstaltungen schnell zu Ende. Aber die Möglichkeit dazu muss gegeben sein.
„Wenn das alles abgewicklet ist, kann der Rat darüber im März entscheiden“, sagt Silke Kersken von den Wirtschaftsbetrieben. Dann muss eine Baugenehmigung beantragt werden. Danach kann der Auftrag ausgeschrieben werden.
3,8 Mio Kosten
Bis dann alle Papiere und Angebote gesichtet sind, vergeht einige Zeit und dann, so Kersken, kann im Sommer 2011, also in 8 Monaten, mit dem Bau begonnen werden. Dann wird nicht nur der Recyclinghof den Anlieferern das Leben leichter machen, weil der Müll direkt in die Container geworfen werden kann. Auch das Sozialgebäude wird gleichzeitig errichtet. Das Gebäude wird direkt an der Grundstücksgrenze errichtet. Ursprünglich sollte hier noch ein kleiner Grünstreifen zwischen Gebäude und Straße bleiben. Da der aber nur als wilde Kippe dienen dürfte, sollen die Pläne geändert werden.
Der Neubau freilich dürfte dann, im Vergleich zu den langwierigen Entscheidungsprozessen im Vorfeld, schnell gehen. Deshalb geht Silke Kersken auch davon aus, dass zu Beginn 2012 Einweihung des 3,8 Mio Euro teuren Projekts gefeiert werden kann.