Gemütlichkeit herrscht und der Duft von Glühwein und frischen Waffeln liegt in der Luft. Am Samstag treffen sich die Röttgersbacher zum fünften Röttgersbacher Weihnachtsmarkt. Mindestens drei Generationen schauen, was es zu naschen und zu kaufen gibt.

Auf dem Gelände zwischen der Wohnungsgenossenschaft Hamborn und der Volksbank Rhein-Ruhr an der Pollerbruchstraße tummeln sich bei klirrender Kälte und strahlendem Sonnenschein über den Tag verteilt mehrere Tausend Besucher. Röttgersbacher Schulen und Kindergärten, das Senftöpfchen, Chöre und Kirchengemeinden steuern ihren Teil bei zum Wohltätigkeitsweihnachtsmarkt. Ein paar der Kleinsten stehen, dick in Wolle eingepackt und mit roten Bäckchen, vor einem Stand, in dem Kindergartenmamis Selbstgebackenes für den guten Zweck verkaufen. Die Kekse haben keine realistische Chance, sie werden so schnell verputzt wie sie gekauft sind. Auch Selbstgebasteltes wechselt den Besitzer. „Die Teddys sind so süß“ sagt ein kleines Mädchen. Wenig später wird einer der Pappmaché-Teddys ein Kinderzimmerfenster schmücken, soviel steht fest. Derweil stimmt sich der Seniorenchor der Gemeinde St. Barbara schon einmal ein. Auf der Bühne singt er, dass jeder Tag wertvoll ist. Vor der Bühne haben sich Grüppchen gebildet. Die Übergänge zwischen ihnen sind jedoch fließend. Jeder scheint hier jeden zu kennen. Es wird ein Schwätzchen gehalten und der Glühwein wärmt von innen.

Vor dem Waffelstand des Fördervereins der Schule am Röttgersbach steht eine große Traube aus Kindern und Erwachsenen. Es duftet einfach zu appetitlich, als dass man nicht eine Waffel probieren möchte. Gegenüber am Glücksrad wartet eine lange Schlange von Kindern darauf, zu drehen und ihr Glück zu versuchen. Viele von ihnen werden später mit neuen Taschen, Bällen und anderen Kleinigkeiten selig nach Hause gehen. Am Stand der WoGe verkaufen sich Trödel und gespendete Bücher wie geschnitten Brot. „Alles hier ist von unseren Mitgliedern gespendet. Hier findet jedes Töpfchen sein Deckelchen“ erzählt Orla-Maria Wunderlich. „Das ist das Schöne an diesem Weihnachtsmarkt. Es ist ein Miteinander-Füreinander, hier herrscht Familienfestatmosphäre“, lacht sie und verkauft einem Mädchen einen Picknickkorb für Puppen. „Wir waren schon öfter hier“ erzählt Helma Ruloffs, die beim Enten-Losverkauf Glück hatte. „Es ist familiär und für Kinder ausgerichtet“. Bei ihnen scheinen sich Klassiker zu bewähren. Die Hüpfburg platzt aus allen Nähten, es wird gesprungen und gelacht. An der Spielkonsole daneben herrscht derweil Flaute.

Veranstaltungsleiter Günter Sickmann läuft mit der Kamera in der Hand über den Markt und schießt Fotos. Motive von gut gelaunten Menschen gibt es ja genug. „Wir setzen die Tradition des Röttgersbacher Weihnachtsmarktes fort“, erzählt Sickmann. „Mittlerweile ist er auch Leuten außerhalb von Röttgersbach ein Begriff.“