Duisburg.
Rund 150 Jugendliche nahmen an der Mathematik-Olympiade im Thyssen-Krupp-Stahl Bildungszentrum teil.
Mathematik ist ein Fach, das Schüler entweder lieben oder hassen. Dass die 150 Jugendlichen, die an der regionalen Mathematik-Olympiade im Thyssen-Krupp-Stahl Bildungszentrum teilnahmen, echte Mathe-Fans sind, ist wohl selbstverständlich. Sonst könnten sie auch gar nicht die kniffeligen Aufgaben lösen, die ihnen gestellt wurden. Geometrie, Kombinatorik und Zahlentheorie war angesagt. „Das ist nicht nur sturer Schulstoff“, sagt Günther Wesser, Mathematiklehrer am Landfermann-Gymnasium und Mitglied beim Verein „Duisburger Mathematikwettbewerb“. Der Verein organisiert seit über zehn Jahren den Wettkampf.
Nur die besten Schüler der Klassen 5 bis 13, die die Vorrunde überstehen, nehmen an der regionalen Ausscheidung teil. Mitmachen können Schüler jeder Schulform. „Wir hatten auch schon eine Hauptschule dabei“, erinnert sich Günther Wesser.
Die Kinder und Jugendlichen, die mitmachen, sind echte Mathematik-Asse. Für viele ihrer Mitschüler ist der Unterricht langweilig. Die klugen Köpfe besuchen deswegen so genannte Mathezirkel, in denen sie ihre Vorliebe für Zahlen und Formeln ausleben können. Einer von diesen Hochbegabten ist der Zwölfjährige Fabian Zernechel. Unter der Woche besucht er das Grillo-Gymnasium in Gelsenkirchen, aber am Freitag fährt er zum Mathezirkel der Universität Duisburg-Essen. „Dort bin ich der jüngste“, verrät Fabian. Die anderen Jugendlichen sind knapp ein Jahr älter, aber stört Fabian nichts. Für ihn ist es wichtig, dass er mit Gleichgesinnten komplizierte Aufgaben lösen kann.
„In Mathe war ich schon immer sehr gut“, sagt er. Dass Fabian eine besondere Begabung für Mathe hat, zeigte sich bei dem Jungen schon mit vier Jahren. Mit seiner Mutter spielte er gerne das Kartenspiel „Mau-Mau“, aber nicht aus dem Grund, weswegen die meisten Kinder es spielen. Dem heute Zwölfjährigen gefiel besonders, dass er am Ende einer Runde die Punkte zusammenzählen konnte.
Die Aufgaben im Test bewältigte Fabian Zernechel in Rekordzeit. Als erster gab er sein Papier ab. „Die Übungen fand ich eigentlich sehr leicht“, sagt der Schüler.
Dass es ganz schön viel Gehirnschmalz braucht, um bei der Mathe-Olympiade gut abzuschneiden, weiß Günter Wesser. Er korrigiert die Bögen mit den Lösungen der Schüler. „Köpfchen und Logik sind gefragt“, sagt der Lehrer.
Als Hilfestellung bekommen die Schüler nur eine Formelsammlung und einen Taschenrechner. „Wir beantworten nur Verständnisfragen, aber geben keine Hinweise zur Lösung der Aufgaben“, erklärt Wesser.
Im Dezember erfahren die kleinen Genies, ob sie eine Runde weiter sind.