Das Bürgerhaus Hagenshof wurde jetzt behindertengerecht umgebaut. Es ist die zentrale Anlaufstelle für die Menschen in Meiderich.

Das Bürgerhaus Hagenshof ist die zentrale Anlaufstelle für die Menschen in Meiderich. Ein großes Manko hatte die traditionsreiche Einrichtung, die auf eine über 30-jährige Geschichte zurückblicken kann, lange Zeit mit sich herumgeschleppt. In punkto Barrierefreiheit erfüllte das Haus nicht mehr die neuesten Standards.

Das ist insofern ein Problem gewesen, weil auch viele ältere Menschen den Hagenshof besuchen. „Wir veranstalten zum Beispiel einmal im Monat einen Seniorentanztee“, sagt Günter Fix, Leiter des Hauses. Die Gäste sind zwischen 70 und 95 Jahre alt. „Diese Menschen haben schon aufgrund ihres Alters gewisse Defizite“, weiß Fix. Aber die Zeit, in der sich Senioren und Behinderte nicht barrierefrei durch die Räume und Flure des Bürgerhauses bewegen konnten, sind jetzt ein für alle Mal vorbei. Mit 165000 Euro aus dem Konjunkturpaket II plante Architekt Paul-Gerd Willun einige gezielte Umbaumaßnahmen, die eine große Wirkung haben. „Wir haben das Bürgerhaus für heutige Ansprüche hergerichtet“, erklärt der Fachmann.

Schon im Foyer bemerken die Besucher, dass sich einiges geändert hat. Ein weißer, aufgerauter Streifen auf dem Boden zeigt sehbehinderten Menschen, in welche Richtung sie laufen müssen, um in den Bürgersaal zu gelangen.

Die Türen am Eingang, zum Saal und zu den Toiletten öffnen sich ganz automatisch: Ein elektronischer Sensor registriert jede Bewegung und lässt sie dann prompt aufschwingen.

Auch der Aufzug im Foyer ist erneuert worden. Die neue Kabine setzt ebenerdig auf, die Türen öffnen sich wirklich vollständig. Das war vorher nicht der Fall. Wer auf einen Rollstuhl angewiesen war, stand hier einem fast unüberwindbaren Hindernis gegenüber. Ebenso wurden während der Arbeiten gut sichtbare und akustische Bedienelemente für den Aufzug installiert. „Wir haben die Informationen geschaffen, die ein Seh- oder Hörbehinderter braucht, um den Aufzug nutzen zu können“, erklärt Paul-Gerd Willun die Funktion der neuen Armaturen. Konkret heißt das, dass die Knöpfe für den Aufzug ausreichend groß sind und eine Sprachausgabe sagt dem Fahrgast, welche Etage er gewählt hat. Mit einer Breite von 1,10 Metern ist der Aufzug zwar zu schmal, um darin mit einem Rollstuhl wenden zu können. Aber ein Spiegel an der Rückwand hilft den Fahrgästen dabei, ganz einfach rückwärts aus der Kabine zu rollen.

Die Veränderungen im Bürgersaal sehen die Besucher vielleicht nicht auf den ersten Blick, aber auch hier sind einige nützliche Hilfsmittel eingebaut worden. Die speziellen Lampen an der Decke beleuchten den Saal, aber ohne die Menschen zu blenden. Das ist vor allem für Sehbehinderte angenehm. Außerdem hat der Architekt eine so genannte Hörschleife installieren lassen. Diejenigen, deren Hörsinn nachgelassen hat, können so entweder direkt über ihr Hörgerät, über einen Kopfhörer oder über ein Kabel, das mit dem Hörgerät verbunden ist, die Musik aus den Lautsprechern im Saal genießen. Nebenbei wurde noch der Parkettboden saniert. Die Treppen zum oberen Bereich des Saals sind mit Markierungen an den Stufen versehen worden. So können auch Sehbehinderte gefahrlos die Treppe benutzen. Das Behinderten-WC im Erdgeschoss ist auch vollständig erneuert worden. „Jetzt entspricht es der aktuellen Norm“, sagt Willun.