Die Stadt steckt in der Bredouille: Nur noch wenige Monate, dann soll die Rhein-Ruhr-Halle für immer geschlossen werden.

So sieht es ein Ratsbeschluss vor. Nun gibt es bekanntlich noch einen zweiten Beschluss der Politik: Die größte Veranstaltungshalle im Duisburger Norden darf demnach erst dann geschlossen werden, wenn die neue Vierfach-Sporthalle hinter dem Rhein-Ruhr-Bad steht. Wann und ob die kommt, steht aber in den Sternen: Zwar stellt das Immobilien-Management Duisburg (IMD) das Geld zur Verfügung (6,5 Mio Euro), aber die Baugenehmigung steht noch aus. Denn die muss die Bezirksregierung Düsseldorf erteilen, weil sie die Finanzaufsicht für die gebeutelte Stadt Duisburg übernommen hat.

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Wie bereits vor einigen Wochen berichtet, hatte die Bezirksregierung von der Stadt ein Hallenkonzept angefordert, sprich den Nachweis, dass dieser Bau in Hamborn unumgänglich ist. Die Stadt hat, wie gestern vom Presseamt bestätigt wurde, schon vor längerer Zeit ein fünfseitiges Werk nach Düsseldorf geschickt und wartet nun auf Antwort. „Wir versuchen seit Tagen, die Bezirksregierung zu sprechen“, sagt Stadtsprecherin Anja Huntgeburth, „aber wir bekommen niemanden an den Apparat.“ Man wundert sich bei der Stadt nämlich, dass die Genehmigung immer noch nicht erteilt wurde. Auf Anfrage der Redaktion stellte Stefanie Paul von der Bezirksregierung den Sachverhalt am Donnerstag anders dar: „Es liegen immer noch nicht alle Unterlagen vor. Mit der Prüfung kommen wir nicht weiter.“ Details wollte sie nicht nennen, nur soviel: „Es sind noch Fragen offen.“ Was bei der Stadt Kopfschütteln auslöst. Man ist sich sicher, alle Fakten auf den Tisch gelegt zu haben.

Heute trifft sich ein Team der Stadtverwaltung (die Beigeordneten Jürgen Dressler und Wolfgang Rabe sowie IMD-Chef Uwe Rohde) mit Vertretern der Bezirksvertretung Hamborn, um über das Thema zu diskutieren. Schließlich ist nach wie vor unklar, ob die Rhein-Ruhr-Halle nun Ende März 2011 geschlossen wird oder erst dann, wenn eine Vierfach-Sporthalle auf der gegenüberliegenden Straßenseite realisiert ist (frühestens 2012).

Nach Informationen der Redaktion soll es aber nicht nur darum gehen. Vielmehr vermuten Insider, dass eine Alternativlösung vorgeschlagen werden soll: Nach der Schließung der Rhein-Ruhr-Halle im März 2011 könnte auch die alte Clauberg-Halle saniert und damit für den Schulsport sowie kleinere Veranstaltungen zur Verfügung gestellt werden.

Ob sich die Politik in Hamborn damit abfinden kann und will, ist unbekannt. Vorbehalte allerdings gibt es gegen eine solche Lösung. Manche befürchten, dass dann am Ende die Vierfach-Sporthalle am Rhein-Ruhr-Bad gar nicht mehr gebaut wird und der Duisburger Norden ganz ohne große Veranstaltungs- und Sporthalle dasteht.