Es geht lustig zu bei den Proben. Es wird gelacht und gekichert. Und dabei handelt es sich doch um ernste Stücke, nämlich Tragödien von Shakespeare, die geprobt werden.

Doch dass man diese auch mit viel Witz darstellen kann, wollen die Darsteller mit und ohne Behinderung von der integrativen Theatergruppe des Kiebitz zeigen. Am Mittwoch, 27. Oktober, wird ihr Stück „Shakespeare aus dem Koffer“ im Kiebitz uraufgeführt und dafür wird derzeit in den Räumlichkeiten des Jugendzentrums an der Marienstraße in Marxloh geprobt. Das Stück der besonderen Art vereint vier bekannte Stücke des englischen Dramatikers: „Othello“, „Wie es euch gefällt“, „ Macbeth“ und „Was ihr wollt“. Jedoch werden diese Stücke unter einem etwas anderen Hintergrund aufgeführt: Shakespeare gehen nämlich beim Schreiben die Ideen aus und so hilft ihm die personifizierte Fantasie, die Stücke lebendig werden zu lassen. Durch die Theatergruppe, die von der Deutschen Behindertenhilfe und der Stiftung „Gründerfamilie Wilhelm Grillo“ gefördert wird, haben viele der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihre große Leidenschaft entdeckt. Das Spielen, das Hineinschlüpfen in verschiedene Charaktere macht ihnen Spaß und diese Freude am Spiel kann man sehen. Die Darsteller strahlen richtig. Sie sind stolz, Schauspieler zu sein, sie verlieren sich in ihrem Spiel und reißen mit.

Dass es sich bei den Darstellern um Menschen mit und ohne Behinderung handelt, wirkt sich positiv aus. Es wird viel improvisiert, was automatisch zu lustigen Szenen führt, lustiger, als man es je proben könnte. Jedoch weichen die Darsteller nie zu weit von der Geschichte ab, finden immer den Weg zurück zum Skript und wirken nie albern, sondern einfach lustig. Wer am Mittwoch die Uraufführung sehen möchte, kann sich also auf einiges gefasst machen. Die Zuschauer werden eine Interpretation von Shakespeare erleben, wie noch nie zuvor. Und sie werden eventuell sogar selbst Teil des Stückes sein. „Wir haben viele verschiedenen Elemente in unserem Stück. Unter anderem auch integratives Theater“, sagt Regisseur Kemal Demir und fügt lächelnd hinzu: „Wir werden das Publikum miteinbeziehen“. Während also bei der Probe noch die Schauspieler Bäume darstellten, deren im Ästen bewegen, dürfen diese und andere Rollen die Zuschauer übernehmen. Spaß ist also vorprogrammiert.