Der Baustopp der neuen Vierfach-Sporthalle in Hamborn hat viele Leidtragende, aber besonders hart trifft es den Sportverein Schwarz-Weiß Westende.

Die Situation rund um die Vereinshalle ist mittlerweile ein einziges Provisorium.

„Wenn alles nach Plan gelaufen wäre, dann hätten wir bald die neue Halle gehabt“, sagt Benno Schönleber, Vorsitzender von Schwarz-Weiß Westende. Das ist aber nicht mehr der Fall. Die neue Sporthalle lässt auf sich warten. Derzeit ruht der Bau noch, in ein paar Monaten soll die Genehmigung der Bezirksregierung kommen. Dann dauert es noch mindestens zwölf Monate, bis in der neuen Sportstätte trainiert werden kann.

„Wenn ich die Probleme geahnt hätte, dann hätte ich nicht so schnell ja zu allem gesagt“, meint der Versitzende heute. Da der Verein viele Sportarten anbietet, die nicht alle in der Halle an der Duisburger Straße trainiert werden, hält sich der Schaden in Grenzen. Die Mitglieder des Traditionsvereins sind noch nicht weniger geworden.

Aber vor allem die Fußballer und Tänzer sind von der Situation betroffen. Sie trainieren immer noch in der maroden Sporthalle. „Aufgrund der Zusage eines Tanzraumes in der neuen Sporthalle wurden nötige Renovierungen zurückgestellt und zugesagte Förderzuschüsse

zurückgegeben, um nicht unnötig Geld aus dem Fenster zu werfen“, erklärt Dirk Kons, Pressewart des Tanzclubs „Kleine Strolche“, der zu Schwarz-Weiß Westende gehört.

Aber die abrissreife Halle ist nicht das einzige Problem des Vereins. Ein Gaskraftwerk hinter dem Gebäude, welches das Grubengas der alten Zeche nutzt, sorgt für regelmäßige Lärmbelästigung. „Durch den Lärm können wir nicht mehr die Fenster öffnen“, klagt Dirk Kons. Ganz zu schweigen, dass die Tänzer schon lange nicht mehr über Veranstaltungen unter freiem Himmel nachdenken.

Ursprünglich sollte das Gas auch dazu dienen, die Heizung der Halle zu betreiben. So hätte der Verein Kosten sparen können. „Es hieß, dass unsere Kosten sinken sollten, weil wir das günstige Grubengas des Heizkraftwerkes beziehen können“, erzählt der Pressewart des Tanzclubs. Da diese Anlage auf vom Verein gepachtetem Gelände betrieben wird, sollten noch „zusätzliche Rabatte“ den Deal abrunden.

Das fiel aber ins Wasser. Durch die Baustelle direkt gegenüber gibt es keine Versorgungsleitung für das Grubengas. Der Verein musste auf eine externe Ölheizung zurückgreifen, die vor dem Gebäude steht. Wenn die neue Vierfach-Sporthalle gebaut ist, dann soll die alte Halle Westende abgerissen werden. Aber bis es so weit ist, muss der Verein mit dem Provisorium leben.