Die Zahl der Behindertenparkplätze, die für einen Behinderten reserviert sind, ist relativ klein. Etwa 700 in jedem der sieben Stadtbezirke dürften so zusammenkommen.

Das hängt mit den sehr restriktiven Vergabevorschriften zusammen. Die Zeiten, als sich die berühmten Hinz und Kunz einen Ausweis besorgen konnten, sind vorbei. Wer einen solchen Platz bekommt, braucht ihn wirklich und ist nicht um sein Schicksal zu beneiden.

Axel Papierowski ist ein solcher Mitmensch. Seine Multiple Sklerose macht jeden Schritt zum Problem. Als er neulich an der Sonnenstraße in Walsum auf seinen Behindertenparkplatz fahren wollte, war der besetzt. Weil das Ordnungsamt nicht mehr erreichbar war, holte er die Polizei. Die schrieb eine Ordnungswidrigkeitenanzeige, aber Abschleppen lassen wollte sie den Falschparker nicht. Es sei nicht verhältnismäßig. Er solle sich woanders einen Parkplatz suchen. Das gelang dem MS-Kranken erst, als Nachbarn ihr Auto versetzten. Axel P: „Ich fühlte mich von der Polizei im Stichgelassen.“Er beschloss, in seinem Rollstuhl auf den Falschparker zu warten, um bei ihm für etwas Verständnis zu werden und eine Wiederholung zu verhindern. Als der Falschparker schließlich kam und von Axel Papierowski angesprochen wurde, begründete der das mit „Zeitdruck“ und die Ordnungswidrigkeitenanzeige belächelte er nur. Er sei Trainer der Polizei und die Leute dort würden die „unter den Tisch“ fegen.

Axel P.: „Ich frage mich, wie man mit Schwerbehinderten in Deutschland umgeht. Die sollten doch einen besonderen Schutz haben.“