Mittelalter-Spektakel im Landschaftspark begeisterte die Zuschauer. Die Markthändler hatten mit dem Regen zu kämpfen.

Die Trommeln wummerten, dass die Bühne bebte und die Zuschauer die Schläge in ihren Körpern spürten. Es war, als riefe der Trommler mit seinen Schlägen zur Schlacht auf. Und wenn man um sich schaute, fand man auch tatsächlich etliche unter den Gästen, die aussahen wie Krieger. Krieger aus vergangenen, dunklen Zeiten. Doch es kam Gott sei Dank zu keiner Schlacht, sondern nur zu einem Rock-Konzert der ganz besonderen Art. Die deutsche Mittelalter-Folk-Rockband „Schandmaul” hatte in die Gießhalle des Landschaftspark Nord geladen, wo sie am Mittwoch und am Donnerstag vor jeweils über 1500 Zuschauern spielte.

3000 Besucher an zwei Abenden

Schandmaul-Geigerin Anna Katharina
Bild: Udo Milbret
Schandmaul-Geigerin Anna Katharina Bild: Udo Milbret © WAZ

Zuvor hatten alle Musikliebhaber mit Faible für dunkle Kleidung an beiden Tagen die Möglichkeit, über einen Mittelaltermarkt zu schlendern, dessen Zelte und Buden zwischen den Ruinen des Landschaftsparks aufgebaut waren. Dort fanden sie das ein oder andere mittelalterliche Gewand für das nächste Fest im Zeichen der dunklen Jahrhunderte. Außerdem wurden Schmuck und Accessoires angeboten und auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt.

Es gab Kuchen, orientalische Speisen und wie bei den Rittern früher wurden natürlich auch Bier und Wein ausgeschenkt. Leider war jedoch auch das Wetter dem finsteren Mittelalter entsprechend. Es regnete an beiden Tagen zeitweise wie aus Eimern und deshalb blieben die ganz großen Besuchermassen aus.

So nutzten vor allem die frühzeitig angereisten Konzertbesucher die Gelegenheit, einmal über den Markt zu schlendern und sich schon mal für die anschließende Musikfete zu stärken.

Schandmaul-Sänger Thomas Lindner.
Bild: Udo Milbret
Schandmaul-Sänger Thomas Lindner. Bild: Udo Milbret © WAZ

Zuerst heizte die Band Fiddler's Green, ebenfalls eine Mittelalter-Rock-Band, den zahlreichen Zuschauern ein. Viele Gäste sangen die Lieder mit und genossen die unterhaltsame Show. Dann war es endlich soweit: Nach einer kurzen Pause, die die Konzertbesucher nutzten, sich noch einmal schnell ein Bierchen zu holen, kamen die Bandmitglieder von „Schandmaul” nach und nach unter besagten dröhnenden Trommeln auf die Bühne.

Tosender Beifall für jeden Song

Begeistertes Publikum
Bild: Udo Milbret
Begeistertes Publikum Bild: Udo Milbret © WAZ

Langsam wurden die Trommeln durch die verschiedensten Instrumente ergänzt und die Musiker steigerten die Vorfreude der Fans auf alles, was noch kommen sollte, um schließlich – als alle sechs Bandmitglieder auf der Bühne waren – ein musikalisches Gewitter durch die Halle ziehen zu lassen. Stampfende Rhythmen, Gitarrenklänge, wummernder Bass, und das Ganze untermalt von Geigen-, Dudelsack- und Drehleier-Sound – das ist die Musik von Schandmaul.

Das Publikum bedankte sich nach jedem Song mit rasendem Beifall und tanzte auf der Tribüne mit.

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