Der Weg in die Arbeitswelt ist für viele Jugendliche nicht leicht.

Besonders schwer haben es laut Sladjana Lucic von der Regionalen Arbeitsstelle für Kinder und Jugendliche aus Zuwandererfamilien (RAA) Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund.

„Generell arbeiten Frauen häufiger in Jobs für die sie überqualifiziert sind als Männer”, sagt Lucic und fügt hinzu: „Wenn Frauen auch noch einen Migrationshintergrund haben, werden sie oft doppelt diskriminiert.”

Bei dem Mentoring-Programm „Neue Wege in den Beruf” sollen jetzt Duisburger Schülerinnen mit Zuwanderungsgeschichte unterstützt und auf das Berufsleben vorbereitet werden. 19 Schülerinnen der Herbert Grillo Gesamtschule und der Gesamtschule Ruhrort trafen deshalb in der Mensa der Herbert Grillo Gesamtschule an der Dieselstraße in Marxloh auf 19 berufserfahrene Frauen aus unterschiedlichen Branchen und Berufsfeldern, die den Schülerinnen der neunten und zehnten Klasse ein Jahr lang zur Seite stehen sollen.

Die Mentoren werden die Schüler auf Bewerbungsgespräche vorbereiten und Tipps beim Schreiben von Bewerbungen geben. Die Schülerinnen, die noch nicht genau wissen, was sie später einmal machen möchten, werden von ihrer jeweiligen Mentorin beraten: die Mentorin wird sich hierfür ein Bild von den Interessen ihres Mentees machen und dann Berufstipps geben.

„Da die Mädchen nicht in Deutschland geboren wurden und ihre Eltern nicht mit dem deutschen Bildungssystem vertraut sind, brauchen sie besondere Unterstützung”, erklärt Lucic.

Mit dem Mentoring, bei dem sich die Mentoren mit den Schülerinnen mindestens einmal im Monat treffen, werden in der Regel – das Programm gibt es seit 2007 – tolle Erfolge erzielt. „Nicht nur das die Mädchen bessere Chancen auf einen Job haben – sie verbessern durch die zusätzliche Motivation und Unterstützung auch ihre Noten”, sagt Lucic.

Darauf hofft auch Farhat Wali von der Ruhrorter Gesamtschule. Die 17-Jährige hat in Afghanistan bereits eine Schulausbildung genossen, deren Abschluss jedoch in Deutschland nicht anerkannt wird.

So hofft sie, mit dem Mentoring-Programm die Unterstützung zu finden, die sie braucht, um die Schule abzuschließen und auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. „Ich verspreche mir, dass ich durch meine Mentorin Ideen für die Berufswahl bekomme”, sagt sie.