Eigentlich sollte beim Runden Tisch Marxloh im Ernst-Lohmeyer-Haus nur mit den Bürgern gesammelt werden, welche weiteren Projekte zur Er­neuerung des Stadtteils ge­wünscht werden.

Dazu hatten die Verantwortlichen Heiner Maschke, Ge­schäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EG DU), eingeladen. Aber mit ihm geriet das Treffen zur Abrechnung mit den vermeintlichen „Erfolgen“ der EG DU.

Nach dem Auslaufen der Städtebauförderung für Marxloh 2011, informierte Maschke, bietet fast nur noch das Projekt Grüngürtel auch für Marxloh noch bis 2015 die Chance, öffentliche Gelder in den Stadtteil zu lenken, insgesamt drei Mio Euro.

Dafür wurden in der Tat Vorschläge gemacht, aber sozusagen nur als Nebenprodukt des Treffens. Stattdessen wurde das ganze bisherige Prozedere seit 1999 unter Beschuss ge­nommen.

Bis zu zwei Vertreter des Runden Tischs gehören dem vom Rat eingerichteten Stadtteilausschuss für Marxloh an, der den gesetzlichen Gremien, Bezirksvertretung Hamborn und Rat der Stadt, Vorschläge macht. „Und wie wird der Wille der Bürger festgestellt?“, fragte jemand. Maschke musste sich zunächst belehren lassen, dass der Stadtteilausschuss nichtöffentlich tagt. „Wir haben darin nur eine Stimme“, hieß es vom Runden Tisch. „Aber das ist bisher nie angeprangert worden“, wunderte sich Maschke. „Wir können nichts bewegen, das ist pseudodemokratisch“, hieß es weiter. „Der Rat kann das je­derzeit ändern, den Ausschuss selbst öffentlich tagen zu lasen“, gab Maschke zurück.

Dann wurde thematisiert, wer im Stadtteilausschuss (unter Vorsitz des SPD-Ratsherrn Manfred Slykers) sitzt. „Davon wohnt kaum jemand in Marxloh“, wurde kritisiert. Das bestätigte auch Pastor Mi­chael Kemper, der Moderator.

Michael Lefknecht von den Bürgerinitiativen warf Maschke vor, den Vorbereitungsausschuss als basisdemokratisches Gremium Anfang des Jahres aufgelöst zu haben. Mit Bürgerbeteiligung sehe es künf­tig noch schlechter aus als bisher. Denn, so Lefknecht: „Das Geld kommt direkt von Thyssen.“ Und: Neuerdings werde die EG DU auch noch von Thyssen und Grillo dominiert. Vergebens versuchte Pa­stor Kemper, das abzuwürgen. „Die drei Mio hängen am Ab­riss vom Entencare´“, so Lefknecht weiter. Und wenn der scheitere, werde nichts daraus. Mehrfach machte Maschke An­stalten, den Runden Tisch zu verlassen. Wegen geänderter Förderbedingungen habe man die Bürgerstiftung als Mitgesellschafter der EG DU gewonnen, erklärte er.

Aber da brach sich auch schon der Unmut weiter Bahn: „Unser basisdemokratisches Empfinden ist zutiefst verletzt“, hieß es. Oder: „Es ge­schieht nicht viel im Interesse der Marxloher selbst. Und: „Wie kann jemand für Marxloh zuständig sein, der hier nicht lebt?“ Die wirklich dringenden Probleme würden nicht angepackt: die Perspektivlosigkeit der Jugendlichen, die wachsende Kriminalität, die stetig wachsenden Leerstände.