Die alte Clauberg-Halle muss einer Brandschutzsanierung unterzogen werden. Das erfuhren die Bezirksvertreter Hamborn dieser Tage. Die SPD-Politiker sehen die Planungen mit einiger Skepsis.

Dass eine derart profane Angelegenheit tatsächlich Diskussionsbedarf hervorruft, mag verwunderlich sein. Aber: Die Maßnahme hängt mit dem Bau der Vierfach-Sporthalle an der Kampstraße zusammen, der - wie berichtet - ins Stocken geraten ist.

Die Fertigstellung des Neubaus verzögert sich um mindestes ein Jahr, wie der Geschäftsführer des Immobilienmanagements Duisburgs (IMD), Uwe Rohde, berichtete. So beschlich die Bezirksvertreter die Vermutung, dass ihnen die Clauberg-Aula an der Kampstraße wohl als Ersatz für die „Ersatz-Halle“ untergeschoben werden soll. „Das ist schon etwas komisch, dass die Vorlage gerade jetzt kommt“, kommentierte SPD-Ratsherr Heiko Blumenthal. Ob es ein Zufall sei oder nicht, ließ er offen.

Gründe für den Vorbehalt gibt es aus Sicht der Politik zur Genüge: Die Beschlussvorlage stellte man ihnen extrem kurzfristig zu, die Kosten seien enorm hoch und die Begründung sehr dürftig. „Eine Seite Begründung ist bei 350 000 Euro sehr wenig“, kritisiert Blumenthal.

Der IMD-Geschäftsführer hatte aber durchaus plausible Antworten. In der Vorlage heißt es, dass bei der „wiederkehrenden Prüfung durch die Bauordnung gravierende

sicherheitstechnische Mängel in der Aula festgestellt wurden“. Das führte Uwe Rohde noch weiter aus: „Bei der Maßnahme handelt es sich um die Installation von Rauchschutztüren, eine Ergänzung der Brandmeldeanlage und eine Erneuerung der Notstrombeleuchtung.“

Stutzig machten die Bezirksvertreter aber auch die Posten für Sanitärarbeiten (20 000 Euro) und die Nebenkosten (50 000 Euro). Sie erscheinen vor allem der SPD unverhältnismäßig hoch. Aber auch dafür gab es nachvollziehbare Gründe. Die Sanitärkosten ergeben sich ganz einfach daraus, dass durch die Verlegung von Kabeln für die Notbeleuchtung und die Brandmelder Fliesen kaputt gehen, die dann erneuert werden müssten. „Nebenkosten sind in der Regel Honorare für die Planung“, erklärte Rohde.

Dass die Vorlage den Bezirkspolitikern erst so spät zugestellt wurde, lag an der verschärften Genehmigungspraxis der Bezirksregierung in Düsseldorf. Durch das Haushaltssicherungskonzept müssen alle Maßnahmen jedes Jahr erneut beantragt werden.

„Wir müssen mit dem Problem der wiederkehrenden Prüfung zurecht kommen“, betonte Uwe Rohde, warum es so wichtig ist, dass die Baumaßnahme dieses Jahr über die Bühne geht. Im nächsten Jahr müsste die Sanierung erneut in Düsseldorf beantragt werden.

Zum Schluss der Diskussion sah die SPD-Fraktion im Bezirk Hamborn aber keine Möglichkeit, dem Beschluss zuzustimmen. Stattdessen beantragte sie die erste Lesung. „Es wäre kein Problem gewesen, wenn wir die Vorlage früher bekommen hätten,“ begründet Bezirksvertreter Sebastian Haak (SPD) den Antrag seiner Fraktion auf erste Lesung.

Mit neun zu acht Stimmen wurde dieser Antrag angenommen. Somit steht das Thema Brandschutzsanierung der Clauberg-Halle in der nächsten Sitzung wieder auf der Tagesordnung, sofern aus der Sache kein Dringlichkeitsbeschluss wird.