Duisburg. .

Weil ein Vermieter den Hals nicht voll bekommen kann, verlieren 32 Menschen ihren Job und Marxloh eine attraktive Einkaufsmöglichkeit

Für die 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Rewe in Marxloh wird der 1. März ein schwarzer Tag sein: Dann werden sie Kunde beim Arbeitsamt sein, wenn sie nicht bis dahin einen neuen Arbeitsplatz gefunden haben. Die Chancen dafür sind schlecht. Denn ihre ersten Bewerbungen haben gezeigt: Gefragt sind Mini-Jobberinnen, aber an Vollzeitkräften besteht kaum Bedarf.

Aber nicht nur die Beschäftigten sind arm dran, auch der Stadtteil leidet. Denn mit dem Einzug von Rewe hatte sich auch das Image gewandelt. Der Einbau einer neuen Fleisch- und Käsetheke mit Bedienung machte den Laden attraktiver als den Vorgängermarkt von Rewe, Extra. Die vielen Kunden hier kauften auch noch in den umliegenden Läden ein. Der positive Effekt war offensichtlich.

Und jetzt das: Rewe begründet den Rückzug aus Marxloh mit einem gierigen Vermieter, der soviel Geld aus dem Markt ziehen wollte, wie mit Lebensmitteln nie zu erwirtschaften sein werde. Dabei dürfte die Hauptschuld, so stellt es der Rewe-Chef mit einer selten zu hörenden Deutlichkeit dar, beim Vermieter der Räume zu suchen sein. Während Grund und Boden auf Dauer als Erbpachtzins ohne Erhöhung vermietet worden sind, gehören die Aufbauten einer Kapitalgesellschaft, die den Hals nicht voll kriegen kann. Wer sich dahinter verbirgt, dürfte ein Fall für Wirtschaftsdetektive sein. Denn während jeder Dackel von der Hundesteuer gejagt wird, ist es bisher werder Rewe noch anderen gelungen, die wahren Eigentümer zu ermitteln.