Duisburg. .
Ende Februar ist Schicht am August-Bebel-Platz in Marxloh. Dann ist Schluss mit dem Einkaufen bei Rewe, dann sind auch gleichzeitig 32 Arbeitsplätze weg. Wie es weitergeht, muss sich erst zeigen. Es droht aber ein weiterer Leerstand.
Der wäre allerdings nicht nötig, wenn die Eigentümer die berühmte Kirche im Dorf gelassen hätten und nicht so weltfremd und gierig mit ihren Forderungen wären. Erschwerend kommen noch undurchsichtige Eigentumsverhältnisse.
Rewe Dortmund mit 436 Supermärkten (Stand Ende 2009) hatte den Marxloher Markt vor einiger Zeit im Paket von Extra übernommen. Damit allerdings fingen die Probleme an. Denn der Supermarkt steht auf der Fläche von zwei miteinander verbundenen Ladenlokalen aber unklaren Rechtsverhältnissen.
„Für den vorderen Ladenteil existiert ein ordentlicher, aber überteuerter Mietvertrag. Beim hinteren Ladenteil sind die Mietverhältnisse nicht sauber geklärt“, stellt Heinz-Bert Zander, Vorstandssprecher von Rewe Dortmund nüchtern fest.
Für den hinteren Teil war bisher ein Erbbauzins gezahlt worden. Das reicht dem Vermieter nun nicht mehr und er verlangt, so Zander, „neben dem Erbbauzins eine nicht unerhebliche Miete.“ Allerdings habe man keine Chance, die Forderungen abzuwehren, weil die Verträge unklar seien, teilt Zander mit. Für Rewe ist das eine bittere Pille. Immerhin hatte man den Laden eben erst renoviert. Aber die völlig überzogenen Forderungen ließen dem Unternehmen nur die Schließung als Alternative. „Da das Objekt schon heute unrentabel ist, ist eine Schließung für uns besser als ein Eingehen auf die Forderung des Vermieters“, sagt Zander, „das haben wir dem Vermieter auch klar mitgeteilt.“
Aber dieses Argument lässt der Eigentümer nicht gelten, schildert Zander die aussichtslose Lage: „Der Eigentümer sieht hier hohe Mieten als gerechtfertigt an. Er scheint die problematische Situation an diesem Standort nicht zu kennen.“ Für den Rewe-Dortmund-Chef heißt das: „Da keine Einigung erzielt werden konnte, müssen wir den Laden zum 28. Februar 2011 schließen. Wir hätten das Geschäft gerne weiter betrieben.“
„Solche Fälle mit Eigentümern von außerhalb haben wir leider häufiger“, sagt Hartmut Eichholz von der Entwicklungsgesellschaft Duisburg. Gerade mit Rewe habe er gute Erfahrungen gemacht, habe sich im Stadtteil engagiert. Jetzt droht ein Leerstand wie auf der anderen Straßenseite im Im-Brahm-Center. Auch hier ist ein Ortsfremder Eigentümer. Der Laden am Anfang der Passage steht seit Monaten leer, genauso wie der frühere Lebensmittelmarkt in der Passage selbst. Aber der Marxloh-Boom lässt jetzt auch die Mietforderungen auf der Weseler Straße in unrealistische Höhen anschwellen. Eichholz: „Die ziehen jetzt zur Kaiser-Wilhelm-Straße.“