Buntes Treiben in Beeck. Musik dröhnt aus allen Richtungen, Lichter flackern, der Duft von gebrannten Mandeln und Bratwurst liegt in der Luft. Künstlicher Nebel verliert sich in der Menge.

Jung und Alt schlendern gemeinsam über die Traditionskirmes. Sei es eines kleinen Spaziergangs wegen oder um sich auf einem der Fahrgeschäfte einen Adrenalinschub versetzten zu lassen.

Über 180 Schausteller präsentieren gut 210 Geschäfte auf dem Marktplatz und in den umliegenden Straßen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Auf 2,3 Kilometern Frontlänge reihen sich Karussells, Süßwarenstände und Losbuden aneinander. Sebastian Herrmanns ist Kirmesfan. „Ich bin immer dabei, wenn in der Umgebung Kirmes ist.“ Am besten gefallen dem sechzehnjährigen „Break Dance“ (ein wildes Karussell, das sich über drei Ebenen dreht) und „Turbo Force“.

Bei letzterem wird der Fahrgast in 22 Metern Höhe durch die Luft gewirbelt. „Heute bin ich mit meiner Familie hier und an den anderen Tagen komme ich mit meinen Freunden her“.

Von oben anschauen kann man sich Duisburg und Umgebung vom Kettenkarussell aus. „Around the World“ heißt es - und Schwindelfreie können sich von ihm aus in 55 Metern Höhe einen Rundumblick verschaffen. Eine Alternative zum klassischen Riesenrad. Von dort aus kann man die Aussicht über die Industriekulisse genießen und sich dabei ein gutes Bild von der Wetterlage machen. Aus Oberhausen scheint Regen herüber zu ziehen. Überhaupt ist das Wetter unbeständig. Einige der Schausteller führen darauf den Mangel an Besuchern zurück. Zwar ist die Kirmes nicht schlecht besucht am Samstagnachmittag. Für zufriedenstellende Umsätze scheint es jedoch nicht zu reichen. „Eine der Attraktionen in diesem Jahr heißt Flash“, erzählt Norbert Bouten von Duisburg Marketing. Zwölf schreiende Fahrgäste werden derweil von dem bunt bemalten Geschäft 16 Meter in der Luft um mehrere Achsen gedreht.

Wer für Unterhaltung dieser Art nichts übrig hat, geht dennoch nicht leer aus. An Los-, Wurf- und Schießbuden versuchen einige Treffsichere ihr Glück. Auch Bezirksbürgermeisterin Daniela Stürmann schaut vorbei und testet einige der Fahrgeschäfte auf ihren Unterhaltungswert hin. Ob sie selbst ein Achterbahnfan ist? „Mittlerweile nicht mehr. Aber als ich etwa sechzehn Jahre alt war, bin ich oft und gerne auf solchen Geschäften gefahren“.

Im „Remmi Demmi“, einer Art Parcours, ist Geschicklichkeit gefragt. Kinder lachen und rufen, während sie über Rüttelbänder und sich drehende Fußböden rennen. Die wenigen Erwachsenen, die sich in den holperigen Parcours verirrt haben, überlassen ihn den Kindern auch schnell wieder. Die stellen sich beim Überwinden der unwirklichen Treppen und Brücken meist viel geschickter an.

Ausgerechnet die Fassade der Geisterbahn „Spuk“ fügt sich (optisch) nahtlos in die Industriekulisse ein. „Das sieht trotzdem irgendwie hübsch aus“, bemerken einige Passanten.

Wem es dann doch zu bunt, hoch oder gruselig wird, der macht es sich in geselliger Runde an einem der Bierwagen gemütlich. So wie Patrick Wilson. Samt Ehefrau, Bruder und Schwägerin schaut er sich an, was die Kirmes in diesem Jahr so zu bieten hat. „Es ist nichts allzu Großartiges Neues dabei, aber wir gehen trotzdem in jedem Jahr über die Kirmes. Das ist Tradition.“