Na bitte, es geht doch: Noch vor ein paar Wochen warfen Bürger und Politiker Evonik Industries vor, mit Informationen zu den Problemen im neuen Walsumer Kraftwerkblock hinterm Berg zu halten.

Nach wirklich heftiger Kritik und Berichten in unserer Zeitung hat offensichtlich ein Umdenken bei den Managern des Energielieferanten eingesetzt: In dieser Woche rückte das Unternehmen sogar mit den Informationen zu weiteren Problemen heraus (wir berichteten), ohne dass es erst wieder öffentlichen Druck geben musste.

Auf diesen Schritt haben alle lange gewartet. Den ersten zaghaften Anlauf, das Schweigen zu brechen, gab es im Juni dieses Jahres. Da waren Mitglieder der Bezirksvertretung ins Kraftwerk eingeladen, wo Evonik zu den Problemen mit undichten Schweißnähten Stellung nahm.

Das hat das Misstrauen deutlich abgebaut, wenn auch noch nicht hundertprozentig. Nun aber wurden die Karten (in Sachen weitere beschädigte Schweißnähte) offen auf den Tisch gelegt, auch wenn die Wahrheit unbequem ist. Schließlich sind es keine Problemchen, die man zugeben musste, sondern große Schwierigkeiten, deren Beseitigung sehr kostspielig ist.

Das war ein erster, aber sehr wichtiger Schritt für Evonik, der hilft, das angekratzte Image aufzupolieren.